Pharma, Papier, Metall: Branchen in Deutschland auf Erholungskurs /
Länderbewertung für Deutschland bleibt bei A3
Mainz (ots) - Für drei Branchen in Deutschland hat der Kreditversicherer Coface
seine Risikoeinschätzung verbessert. Die Länderbewertung für Deutschland
bleibt
unverändert bei A3 - Hauptgrund ist die schleppende Impfkampagne. Beim 14.
Kongress Länderrisiken wurden die neuen Bewertungen am Donnerstag vorgestellt.

Weltweit wurden insgesamt 35 Branchen aus 20 Ländern aufwärtsrevidiert. Vom
Aufwärtstrend ist auch Deutschland betroffen, wo die Einschätzungen für die
Pharma- (von mittleres auf niedriges Risiko), die Papier- (von hohes auf
mittleres Risiko) und die Metall-Branche (von sehr hohes auf hohes Risiko)
angehoben wurden.

Weniger Arztbesuche aufgeschoben, mehr Bedarf an Kartonagen

Der Ausblick für die Pharmaindustrie hat sich aufgehellt, weil die
Pharma-Rohstoffknappheit großteils abgenommen hat und weil im aktuellen Lockdown
Arztbesuche seltener aufgeschoben werden. Dadurch hat sich die
Medikamentennachfrage normalisiert. "Deutschland profitiert zudem vom starken
Fokus auf Forschung und Entwicklung. Gerade im Bereich der Behandlung von
COVID-19 wird aktuell viel investiert", erklärte Volkswirtin Christiane von Berg
beim 14. Kongress Länderrisiken von Coface, der dieses Jahr erstmals per
Livestream aus Mainz übertragen wurde.

Der Papiersektor wird zum einen beflügelt von der hohen Nachfrage nach
medizinischen Produkten wie Masken, zum anderen von der Verpackungsindustrie und
deren Nachfrage nach Kartonagen, die im E-Commerce genutzt werden. Ein Manko
bleibt allerdings die weiterhin sinkende Nachfrage nach hochwertigen Papieren,
da immer weniger Druckerzeugnisse wie Magazine oder Zeitungen gelesen werden.

"Die Metall-Branche profitiert vor allem von der Belebung des Maschinenbaus und
des globalen Automobilmarktes, bleibt aber auch auf der neuen Risikostufe eines
unserer Sorgenkinder", sagt Christiane von Berg. Gerade die Rohstoffknappheit,
beispielsweise von Aluminium, bremst derzeit die Produktion stellenweise aus.
Die Risikoeinschätzung von Coface spiegelt die Wahrscheinlichkeit von erhöhten
Zahlungsausfällen in einer Branche in den nächsten sechs Monaten wider.

Deutschland bleibt bei A3

Die Länderrisikoeinschätzung für Deutschland bleibt zum Ende des ersten
Quartals
2021 bei A3. "In gewisser Weise ist das ärgerlich. Der Fokus der deutschen
Wirtschaft auf das Verarbeitende Gewerbe ist derzeit eine sehr gute
Ausgangsposition für eine deutliche Belebung und damit einhergehend auch für
eine Aufwärtsrevision der Länderrisikoeinschätzung. Der große Knackpunkt
bleibt
aber die Impfkampagne. Lange Zeit stagnierte die Zahl der täglichen Impfungen.
Hinzu kamen das Hin und Her über den Einsatz des Impfstoffs von AstraZeneca
sowie die Lieferengpässe des Unternehmens", sagt Christiane von Berg. In
Kombination mit der Ausbreitung hochansteckender COVID-19-Mutationen und immer
weiteren Lockdown-Verlängerungen ist eine Anhebung der Risikoeinschätzung zum
jetzigen Zeitpunkt nicht möglich gewesen. Deutschland hält die Note A3 seit dem
Ausbruch der globalen Corona-Pandemie. Es ist die bisher schlechteste Note, die
Deutschland in den vergangenen 20 Jahren zugewiesen bekam.

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