Es habe sich um den Test einer neuen feststoffgetriebenen Hyperschallrakete mit mittlerer bis großer Reichweite gehandelt, meldete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA am Sonntag. Südkorea teilte mit, die Rakete sei von der Region um Pjöngjang aus über die Ostküste des Landes hinweg abgefeuert worden und rund 1000 Kilometer weit geflogen. Es handele sich offenbar um eine Mittelstreckenrakete.

Alle ballistischen Raketen- und Atomwaffenaktivitäten Nordkoreas sind durch Resolutionen des UN-Sicherheitsrats verboten. Die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel hatten sich unlängst weiter verschärft. Nordkorea erklärte KCNA zufolge, der Raketenstart solle keine Sicherheitsbedrohung von Nachbarländern sein.

Das japanische Verteidigungsministerium erklärte, die Rakete sei außerhalb der ausschließlichen Wirtschaftszone Japans ins Meer gestürzt. Die AWZ wird auch als 200-Meilen-Zone bezeichnet. Nach mehreren Raketentests im vergangenen Jahr hatte Nordkorea im Dezember eine Interkontinentalrakete abgefeuert, die mit ihrer potenziellen Reichweite die gesamten USA abdecken könnte.

Gegenüber Südkorea hat der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un eine härtere Gangart angekündigt und erklärt, der Nachbar werde offiziell als Feind betrachtet. Die Möglichkeit einer Wiedervereinigung, die in früheren Zeiten der Annäherung im Raum gestanden hatte, schloss Kim nun aus. Anfang Januar war es nahe der umstrittenen Seegrenze zwischen Nord- und Südkorea zum Einsatz von Artillerie gekommen.

Die nordkoreanische Außenministerin Choe Son Hui wird der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA zufolge am Montag in Russland erwartet. Auf Einladung ihres Kollegen Sergej Lawrow werde sich Choe bis Mittwoch in Russland aufhalten, so KCNA. Die USA werfen Nordkorea unter Berufung auf Geheimdienst-Erkenntnisse vor, Russland mit ballistischen Raketen und Abschussanlagen versorgt zu haben. Die Regierungen in Moskau und Pjöngjang haben Waffengeschäfte verneint. Jedoch hatten sie angekündigt, ihre militärische Zusammenarbeit zu vertiefen.

(Bericht von Ju-min Park, geschrieben von Elke Ahlswede und Jörn Poltz.; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)