BERLIN (dpa-AFX) - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will die duale Berufsausbildung in Deutschland gegen europäische Regelungen verteidigen. Das deutsche Modell der Lehre mit praktischen und schulischen Elementen sei international sehr anerkannt, sagte Merkel in ihrem am Samstag veröffentlichten Video-Podcast. "Wir müssen jetzt aufpassen, dass wir es als gleichrangige Säule neben dem der Hochschulausbildung weiter etablieren." Es müsse weiter möglich sein, über die duale Berufsausbildung und die Meisterausbildung Abschlüsse zu machen, fügte sie hinzu. Am Mittwoch (3.2.) will Merkel das Berufsbildungswerk in Greifswald besuchen, wo junge Menschen mit Behinderungen eine Lehre machen.

In vielen europäischen Ländern gibt es kaum Berufsausbildung im Betrieb, vielmehr werden junge Leute an Hochschulen auf den Beruf vorbereitet. Auch in Deutschland geht der Trend seit Jahren in diese Richtung, wie Statistiken belegen.

Schulen und Berufsschulen sollten ihre Lehrpläne besser auf die Erfordernisse der modernen Berufsbilder abstimmen, forderte die Kanzlerin. Zudem sollten nicht alle neuen Berufsbilder, die durch die Digitalisierung geprägt seien, auf Fachhochschul- und Hochschullehrgänge ausgerichtet sein./rh/DP/men