BERLIN (Dow Jones)--Bundeskanzlerin Angela Merkel hat eine finanzielle Stärkung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gefordert. In einem Video-Beitrag für die World Health Assembly sagte die amtierende Bundeskanzlerin, dass die Mitgliedsstaaten ihre ungebundenen Pflichtbeiträge deutlich "auf 50 Prozent" erhöhen sollten. Aktuell liegt der Beitrag der Mitgliedsstaaten bei unter 20 Prozent der WHO-Finanzierung.

Es sei eine zentrale Aufgabe, die Koordinierung der zahlreichen Initiativen in globalen Gesundheitsfragen sicher zu stellen, sagte Merkel. Dazu zählten etwa die Umsetzung von internationalen Gesundheitsvorschriften und die Entsendung von Experten zur Erforschung der Ursprünge von Viren.

"Angesichts dieser und vieler anderer wichtiger Aufgaben gilt es, vor allem für eine verlässliche Finanzierung der WHO zu sorgen. Sie muss in Krisensituation schnell reagieren und Prioritäten neu setzen können. Daher wünsche ich mir, dass wir, die Mitgliedsstaaten, unserer ungebundenen Pflichtbeiträge deutlich, das heißt auf 50 Prozent, erhöhen", erklärte Merkel.

Die katastrophalen gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen der Coronavirus-Pandemie sollten der Menschheit eine Lehre sein. "Viren kennen keine Ländergrenzen. Genau deshalb sollten wir unsere Maßnahmen für eine bessere Prävention, Früherkennung und Reaktion in einem Pandemievertrag völkerrechtlich verbindlich festlegen", forderte die scheidende Bundeskanzlerin.

Man müsse den künftigen Bedrohungen für die Gesundheit mit vereinten Kräften entgegen wirken.

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November 29, 2021 05:32 ET (10:32 GMT)