Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:


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+++++ FEIERTAGSHINWEIS +++++

MONTAG: In Australien bleiben die Börsen wegen des Feiertags "Geburtstag der Königin" geschlossen.

+++++ TAGESTHEMA +++++

US-Finanzministerin Janet Yellen hat eingeräumt, dass die hohe Inflation und das Risiko einer Konjunkturabschwächung fortbestehen. Die Politikerin glaubt aber nicht, dass die USA in naher Zukunft eine Rezession erleben werden. "Ich weiß, dass sich die Menschen zu Recht über die Inflation aufregen", sagte Yellen. Es gebe aber keine Anzeichen dafür, dass eine Rezession bevorstehe. Die ehemalige Notenbank-Präsidentin glaubt, dass es für die Fed einen Weg gibt, eine so genannte weiche Landung zu erreichen, bei der die Notenbank die Inflation erfolgreich abkühlt, ohne einen erheblichen Rückschlag auf dem Arbeitsmarkt und in der Gesamtwirtschaft zu verursachen. Sie verwies auf die Stärke des Arbeitsmarktes und die Ersparnisse der privaten Haushalte als Faktoren, die der US-Wirtschaft derzeit Auftrieb gäben. Angesichts dieser grundlegenden Stärken sei es überraschend, wie negativ viele Amerikaner die Wirtschaft einschätzten.

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


- US 
    14:30 Verbraucherpreise Mai 
          PROGNOSE: +0,7% gg Vm/+8,3% gg Vj 
          zuvor:    +0,3% gg Vm/+8,3% gg Vj 
          Verbraucherpreise Kernrate 
          PROGNOSE: +0,5% gg Vm/+5,9% gg Vj 
          zuvor:    +0,6% gg Vm/+6,2% gg Vj 
 
    14:30 Realeinkommen Mai 
 
    16:00 Index Verbraucherstimmung Uni Michigan (1. Umfrage) 
          Juni 
          PROGNOSE: 58,5 
          zuvor:    58,4 
 

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++


INDEX                         Stand  +/- % 
E-Mini-Future S&P-500      4.025,75  +0,2% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  12.329,25  +0,4% 
Nikkei-225                27.831,94  -1,5% 
Hang-Seng-Index           21.765,44  -0,5% 
Kospi                      2.596,10  -1,1% 
Shanghai-Composite         3.259,48  +0,6% 
S&P/ASX 200                6.937,50  -1,2% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

Mehrheitlich mit Abgaben zeigen sich zum Wochenausklang die ostasiatischen Aktienmärkte. Neben den sehr schwachen US-Vorgaben belasten die anhaltenden Inflationssorgen. Deswegen warten die Akteure gespannt auf die am Nachmittag anstehenden US-Verbraucherpreise für Mai. Ökonomen gehen davon aus, dass sich der Preisauftrieb verglichen mit April nochmals deutlich beschleunigt hat. Derweil erhöhte die Europäische Zentralbank (EZB) am Vortag die Inflationsprognosen für 2023 und 2022 stärker, als vom Markt erwartet. Unter den Investoren geht daher die Sorge um, dass nicht nur US-Notenbank das Tempo bei den Zinserhöhungen weiter anziehen könnte, was die Konjunktur in eine Rezession stürzen könnte. Eine Ausnahme von der negativen Tagestendenz macht der Schanghai-Composite, der im Plus liegt. Für Entspannung sorgen hier die Verbraucher- und Erzeugerpreise für Mai. Sie sind im Rahmen der Erwartungen der Ökonomen ausgefallen und zeigen teils sogar eine Entspannung gegenüber dem Vormonat. Der Hang-Seng-Index in Hongkong holt darauf anfängliche Verluste zum größten Teil wieder auf. Den Nikkei-225 in Tokio belasten vor allem die Abgaben bei den zinssensiblen Technologiewerten. Softbank und Lasertec fallen um 2,0 bzw. 5,2 Prozent. Auch der Kospi in Seoul fällt zurück. Hier belasten überraschend schwache Konjunkturdaten. Südkorea hat im April erstmals seit zwei Jahren wieder ein Leistungsbilanzdefizit verzeichnet. Die Notenbank verwies zu Begründung vor allem auf höhere Rohstoffpreise.

US-NACHBÖRSE

Für die Aktie von Meta Platforms ging es im nachbörslichen Handel am Donnerstag leicht nach oben. Facebook überprüft offenbar sein Engagement für die Bezahlung von Nachrichten auf der eigenen Plattform. Personen, die mit der Angelegenheit vertraut sind, berichten, Verlagen könnten Einnahmeausfälle in zweistelliger Millionenhöhe drohen. Die Papiere stiegen nach der Schlussglocke um 0,5 Prozent. Die Disney-Titel verbesserten sich um 0,2 Prozent. In einer überraschenden Umstrukturierung hat der Konzern Peter Rice, eine Top-Fernseh-Führungskraft, nur wenige Monate nach Verlängerung seines Vertrags entlassen, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen berichten. In einer separaten Erklärung bekräftigte Susan Arnold, Vorsitzende des Verwaltungsrats, zudem die Unterstützung für Chief Executive Bob Chapek. Die Titel von DocuSign knickten um 23,4 Prozent ein. Der Entwickler von E-Signatur-Software hatte mitgeteilt, dass sich das Wachstum im ersten Quartal verlangsamt hat und außerdem die Einstellungspläne zurückgeschraubt werden. Der Nettogewinn für das Auftaktquartal lag unter den Erwartungen der Analysten, der Umsatz dagegen leicht darüber.

WALL STREET


INDEX                 zuletzt      +/- %     absolut  +/- % YTD 
DJIA                32.272,79      -1,9%     -638,11     -11,2% 
S&P-500              4.017,82      -2,4%      -97,95     -15,7% 
Nasdaq-Comp.        11.754,23      -2,7%     -332,05     -24,9% 
Nasdaq-100          12.269,78      -2,7%     -345,35     -24,8% 
 
                     Donnerstag   Mittwoch 
Umsatz NYSE (Aktien)    895 Mio    849 Mio 
Gewinner                  553       839 
Verlierer               2.760     2.373 
Unverändert               114       137 
 

Sehr schwach - Vor den mit Spannung erwarteten Verbraucherpreisdaten am Freitag seien die Anleger zusehends nervöser geworden, berichteten Marktteilnehmer. Volkswirte erwarten, dass sich der Preisauftrieb im Mai verglichen mit dem April nochmals deutlich beschleunigt hat. Daneben hätten die Zinsbeschlüsse und Inflationsprognosen der EZB eine Erholung verhindert. Dass nun auch auf der anderen Seite des Atlantiks die Zinswende eingeläutet sei und schärfer als gedacht ausfallen könnte, habe belastet. Unter den Einzelwerten sanken Tesla um 0,9 Prozent, nachdem die US-Verkehrssicherheitsbehörde nach neuen Unfällen mit geparkten Rettungsfahrzeugen die Überprüfung des Autopiloten ausgeweitet hat. Eine Hochstufung auf "Kaufen" durch die UBS linderte den Verkaufsdruck aber. Five Below fielen um 1,4 Prozent. Steigende Kosten hatten dem Einzelhändler sinkende Erstquartalsergebnisse beschert. Oxford Industries kletterten um rund 5 Prozent. Das Textilunternehmen hat die Umsatzprognose nach oben genommen. NXP gewannen mit neuen Spekulationen über ein Interesse Samsungs an dem Halbleiterunternehmen 4 Prozent.

USA - ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite   Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  2,80       +4,2        2,76      207,3 
5 Jahre                  3,08       +5,0        3,03      181,5 
7 Jahre                  3,08       +2,9        3,06      164,5 
10 Jahre                 3,04       +2,4        3,02      153,4 
30 Jahre                 3,17       -0,2        3,17      127,3 
 

Die Anleihenotierungen gerieten unter Druck mit der Aussicht auf steigende Leitzinsen nicht nur in den USA, sondern nun auch in Europa. Dass die EZB ihre Inflationsprognosen anhob, spricht nach Meinung von Beobachtern zudem für einen länger andauernden Zinserhöhungszyklus.

+++++ DEVISENMARKT +++++


DEVISEN          zuletzt      +/- %      00:00   Do, 9:33   % YTD 
EUR/USD           1,0638      +0,2%     1,0619     1,0714   -6,4% 
EUR/JPY           142,42      -0,2%     142,72     143,15   +8,8% 
EUR/GBP           0,8505      +0,1%     0,8498     0,8565   +1,2% 
GBP/USD           1,2508      +0,1%     1,2496     1,2508   -7,6% 
USD/JPY           133,86      -0,4%     134,40     133,62  +16,3% 
USD/KRW         1.265,92      +0,1%   1.264,25   1.254,91   +6,5% 
USD/CNY           6,6862      -0,1%     6,6923     6,6810   +5,2% 
USD/CNH           6,6931      -0,1%     6,7011     6,6842   +5,3% 
USD/HKD           7,8493      +0,0%     7,8491     7,8489   +0,7% 
AUD/USD           0,7115      +0,2%     0,7099     0,7170   -2,0% 
NZD/USD           0,6412      +0,4%     0,6386     0,6444   -6,1% 
Bitcoin 
BTC/USD        30.140,57      +0,1%  30.110,89  30.333,70  -34,8% 
 

Der Euro zeigte sich nach den Beschlüssen und AUssagen der EZB deutlich schwächer. Zwischenzeitlich hatte die Gemeinschaftswährung mit Aufschlägen reagiert. Der Euro sank im Tief auf 1,0612 US-Dollar nach einem Tageshoch von 1,0774, nachdem er unmittelbar vor den EZB-Entscheidungen noch bei rund 1,07 gehandelt worden war. Im Handel verwies man auf Aussagen von EZB-Chefin Lagarde. Diese legten nahe, dass bei der angekündigten zweiten Leitzinserhöhung im September ein Schritt von 50 Basispunkten keineswegs sicher sei trotz der unerwartet deutlich erhöhten Inflationsprognose, die dies eigentlich nötig erscheinen lasse.

+++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL


ROHÖL            zuletzt  VT-Settl.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex         120,89     121,51      -0,5%      -0,62  +66,1% 
Brent/ICE         122,36     123,07      -0,6%      -0,71  +62,9% 
 

Konjunktursorgen lasteten leicht auf den Ölpreisen. Inflation und Zinserhöhungen könnten die Nachfrage nach dem Rohstoff abwürgen, so die Befürchtung. Der Preis für ein Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI sank um 0,5 Prozent. Im asiatischen Handel setzt sich die Abwärtstendenz fort.

METALLE


METALLE          zuletzt     Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.844,11   1.847,91      -0,2%      -3,81   +0,8% 
Silber (Spot)      21,68      21,69      -0,1%      -0,01   -7,0% 
Platin (Spot)     971,70     975,34      -0,4%      -3,64   +0,1% 
Kupfer-Future       4,35       4,38      -0,7%      -0,03   -2,0% 
 

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June 10, 2022 01:40 ET (05:40 GMT)