Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:


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+++++ TAGESTHEMA +++++

Chinas Verbraucherpreise haben im März den schnellsten Anstieg seit drei Monaten verzeichnet. Die Unterbrechung der inländischen Versorgungskette aufgrund der strengen Maßnahmen zur Covid-19-Eindämmung und die steigenden Energiepreise trieben die Inflation in die Höhe. Der chinesische Verbraucherpreisindex stieg im vergangenen Monat um 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr, nach einem Plus von 0,9 Prozent im Februar, wie das Nationale Amt für Statistik mitteilte. Der Anstieg war damit höher als die vom Wall Street Journal befragten Ökonomen mit 1,2 Prozent erwartet hatten. Die Preise für Nahrungsmittel gingen im Vergleich zum Vorjahr um 1,5 Prozent zurück, während die Preise für Nicht-Nahrungsmittel um 2,2 Prozent stiegen. Bei den Nicht-Nahrungsmitteln stiegen die Preise für industrielle Konsumgüter im Jahresvergleich um 1,1 Prozent und damit um 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat, was vor allem auf den Anstieg der Energiepreise zurückzuführen war.

Der Erzeugerpreisindex legte im März um 8,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zu, nach einem Anstieg von 8,8 Prozent im Februar, wie aus den offiziellen Daten hervorgeht. Dies war der niedrigste Stand seit elf Monaten, aber höher als die 8,0 Prozent, die von den vom Wall Street Journal befragten Ökonomen erwartet wurden.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN ++++++

Keine wichtigen Termine angekündigt

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++

Keine wichtigen Termine angekündigt

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++


INDEX                         Stand  +/- % 
E-Mini-Future S&P-500      4.453,50  -0,7% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  14.214,75  -0,8% 
Nikkei-225                26.759,39  -0,8% 
Hang-Seng-Index           21.336,37  -2,4% 
Kospi                      2.690,19  -0,4% 
Shanghai-Composite         3.195,07  -1,7% 
S&P/ASX 200                7.480,40  +0,0% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

Schwach - Gedrückt wird der Markt weiter von der falkenhaften Ausrichtung der US-Notenbank, die sich in der Vorwoche am Fed-Protokoll und in Aussagen führender Fed-Banker gezeigt hat. Die steigende Inflation befeuert die Sorge, dass die Notenbanken ihr mit verschärfter Politik Herr zu werden versuchen. Bestätigung fand die Sorge in Daten aus China, denen zufolge die Verbraucherpreise im März den schnellsten Anstieg seit drei Monaten verzeichnet haben. Daneben ängstigt weiter der Ukraine-Krieg, der mit unverminderter Härte fortgeführt wird. So befürchten Teilnehmer, dass die Auswirkungen auf den Welthandel die Unternehmensergebnisse negativ beeinflussen, was sich an der anstehenden Berichtssaison zum ersten Quartal zeige würde. Unter den Einzelwerten rücken LG Electronics in Seoul um 3,3 Prozent vor, nachdem der Heimelektronik-Experte eine zuversichtliche Prognose zum ersten Quartal abgeliefert hat. In Hongkong fallen China Gas Holdings 4,1 Prozent, nachdem ein Morningstar-Analyst auf den Margendruck bei dem Erdgaskonzern hingewiesen hat. In Australien steigen die Titel des Getreidekonzerns Graincorp um 6 Prozent. Hier stützen höhere Ergebnisprognosen und die Aussicht auf steigende Nachfrage im Gefolge des Ukraine-Kriegs. Am indonesischen Markt findet das erfolgreiche Debüt des Fintech- und E-Commerce-Unternehmens GoTo statt. Die Aktie verteuert sich um bis zu 23 Prozent.

US-NACHBÖRSE

In einem insgesamt ruhigen nachbörslichen Geschäft verloren Moderna 0,6 Prozent. Das Unternehmen hat eine Charge von 764.900 Dosen seines Covid-19-Impfstoffs in Europa zurückgerufen, nachdem in einem durchstochenen Fläschchen Fremdkörper gefunden wurden. United Airlines verschiebt die Rückkehr ihrer 52 Boeing 777-Jets auf Mai und verlängert damit ein Flugverbot, das bereits über ein Jahr andauert. Für Boeing ging es nachbörslich 0,3 Prozent abwärts, auch United Airlines gaben 0,3 Prozent ab.

WALL STREET


INDEX                 zuletzt      +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                34.721,12      +0,4%        137,55          -4,5% 
S&P-500              4.488,28      -0,3%        -11,93          -5,8% 
Nasdaq-Comp.        13.711,00      -1,3%       -186,30         -12,4% 
Nasdaq-100          14.327,26      -1,4%       -204,55         -12,2% 
 
 
                     Freitag   Donnerstag 
Umsatz NYSE (Aktien) 846 Mio   1,007 Mrd 
Gewinner             1.531     1.657 
Verlierer            1.778     1.655 
Unverändert            110       120 
 

Uneinheitlich - Beherrschendes und belastendes Thema waren die Zinsen. Im Zehnjahresbereich stiegen sie bereits den sechsten Tag in Folge auf nun 2,71 Prozent. Der Zinsanstieg belastete erneut vor allem die in den Nasdaq-Indizes stark vertretenen Technik- und Wachstumsaktien, weil deren meist hohe Bewertungen mit den höheren Zinsen noch mehr steigen, worauf die Anleger mit Verkäufen reagierten. Der Dow wurde gestützt von Schwergewichten wie Home Depot, Goldman Sachs und United Health, die dem Dow allein 172 Punkte bescherten. Tagessieger waren Energietitel (+2,8%), gefolgt vom Subindex der Telekommunikationsaktien (+1,3%) und der Bankenwerte (+1,2%). Am Ende lagen der S&P-500-Subindex der Halbleiteraktien (-2,9%) und der Index der Autowerte (-2,5%). Unter den Einzelaktien büßten Boeing 1,6 Prozent, nachdem eine Frachtmaschine des Typs 757 bei einer Notlandung auseinandergebrochen war. WD-40 machten einen Satz um über 7 Prozent. Umsatz und Nettogewinn des Schmierstoffherstellers hatten im zweiten Quartal die Markterwartungen geschlagen. CrowdStrike verbesserten sich um 0,5 Prozent. Der Entwickler von Cybersicherheitsprogrammen hatte einen Großauftrag vom Verteidigungsministerium erhalten.

US-ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite   Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  2,52       +5,0          2,47          178,6 
5 Jahre                  2,75       +3,8          2,71          148,9 
7 Jahre                  2,77       +3,2          2,74          132,9 
10 Jahre                 2,70       +4,3          2,66          119,5 
30 Jahre                 2,73       +4,5          2,68           82,7 

Der Markt verdaue immer noch das unter der Woche veröffentlichte falkenhaft ausgefallene Protokoll der Notenbanksitzung aus dem März, sowie diverse falkenhafte Kommentare von US-Notenbankern, kommentierten Marktteilnehmer den fortgesetzten Anstieg der Zinsen. Neben weiteren Zinserhöhungen dürfte die Fed in nächster Zeit mit einer Verkürzung ihrer Bilanz beginnen, dem Markt also Liquidität entziehen.

DEVISEN


DEVISEN    zuletzt  +/- %      00:00   Fr, 9:25  % YTD 
EUR/USD     1,0883  -0,2%     1,0909     1,0853  -4,3% 
EUR/JPY     135,97  +0,3%     135,52     134,71  +3,9% 
EUR/GBP     0,8362  -0,1%     0,8370     0,8328  -0,5% 
GBP/USD     1,3015  -0,1%     1,3032     1,3033  -3,8% 
USD/JPY     124,92  +0,5%     124,24     124,11  +8,5% 
USD/KRW   1.229,24  +0,5%   1.229,24   1.225,94  +3,4% 
USD/CNY     6,3650  +0,1%     6,3650     6,3624  +0,1% 
USD/CNH     6,3828  +0,2%     6,3704     6,3678  +0,5% 
USD/HKD     7,8396  +0,0%     7,8391     7,8374  +0,6% 
AUD/USD     0,7449  -0,2%     0,7462     0,7464  +2,6% 
NZD/USD     0,6835  -0,2%     0,6852     0,6866  +0,1% 
Bitcoin 
BTC/USD  42.241,54  -1,3%  42.780,06  43.570,18  -8,6% 
 

Die steigenden Marktzinsen stützten den Dollar, der Dollarindex legte um 0,1 Prozent zu. Zugleich hieß es aber auch, beim Dollar sei schon einiges an strafferer US-Geldpolitik eingepreist.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL


ROHOEL     zuletzt  VT-Settl.  +/- %  +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex    96,02      98,26  -2,3%    -2,24  +29,9% 
Brent/ICE   100,57     102,78  -2,2%    -2,21  +33,7% 
 

Die Ölpreise zogen im Späthandel um rund 2 Prozent an, ihre Wochenbilanz war aber dennoch leicht negativ, bereits die zweite Woche in Folge. Händler verwiesen darauf, dass die Industrieländer zur Begegnung einer Angebotsknappheit als Folge des Kriegs in der Ukraine ihre strategischen Reserven angriffen und zuletzt die US-Ölvorräte gestiegen seien. Ins übergeordnete Bild passte auch, dass in den USA in der vergangenen Woche die Zahl der aktiven Ölbohrlöcher deutlicher zulegte.

METALLE


METALLE         zuletzt    Vortag  +/- %  +/- USD  % YTD 
Gold (Spot)    1.941,28  1.946,80  -0,3%    -5,53  +6,1% 
Silber (Spot)     24,70     24,78  -0,3%    -0,08  +6,0% 
Platin (Spot)    984,00    979,05  +0,5%    +4,95  +1,4% 
Kupfer-Future      4,69      4,73  -0,8%    -0,04  +5,3% 
 

Der Goldpreis legte um 0,6 Prozent zu, setzte damit aber lediglich die seit Mitte März zu sehende Seitwärtsbewegung fort.

+++++ MELDUNGEN SEIT FREITAG 20.00 UHR +++++

UKRAINE-BLOG

- Die EU hat ihr fünftes großes Sanktionspaket gegen Russland in Kraft gesetzt. Das am Freitagabend im EU-Amtsblatt veröffentlichte Paket enthält unter anderem Strafmaßnahmen gegen mehr als 200 weitere russische Einzelpersonen, darunter die beiden erwachsenen Töchter von Kreml-Chef Wladimir Putin, und 18 weitere russische Unternehmen. Das ebenfalls in dem Sanktionspaket enthaltene Kohle-Embargo gegen Russland wird nach 120 Tagen wirksam.

- US-Präsident Joe Biden hat den Raketenangriff auf einen Bahnhof im ostukrainischen Kramatorsk mit dutzenden Toten scharf verurteilt. "Der Angriff auf einen Bahnhof in der Ukraine ist eine weitere von Russland verübte schreckliche Gräueltat", erklärte Biden. Biden äußerte sich auch zur Übergabe des Flugabwehr-Raketensystems S-300 von der Slowakei an die Ukraine. Der US-Präsident dankte der slowakischen Regierung in einer Erklärung für diesen Schritt.

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April 11, 2022 01:32 ET (05:32 GMT)