Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:


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+++++ TAGESTHEMA +++++

Apple hat in seinem dritten Geschäftsquartal wegen Lieferengpässen und Lockdowns in China zwar einen 11-prozentigen Gewinnrückgang hinnehmen müssen, aber mehr iPhones verkauft als erwartet. Während Analysten einen Rückgang der iPhone-Verkäufe um 2,5 Prozent erwartet hatten, legten diese um 2,8 Prozent zu und erweisen sich trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen als stabil. "Wir sehen hier und da eine gewisse Schwäche", sagte Apple-CEO Tim Cook. "Aber insgesamt erwarten wir, dass sich der Umsatz im September-Quartal im Vergleich zum Juni im Jahresvergleich beschleunigen wird." Mit einem Konzernumsatz von 83 Milliarden Dollar - entsprechend einem Plus von 1,9 Prozent zum Vorjahr - übertraf Apple den auf 82,8 Milliarden Dollar lautenden Analystenkonsens. Der Nettogewinn sank auf 19,4 (21,7) Milliarden Dollar. Analysten hatten allerdings im Mittel mit einem noch stärkeren Gewinnrückgang um 13 Prozent auf 18,9 Milliarden Dollar gerechnet. Die Verkäufe von iPad-Tablets, Mac-Computern und Wearables seien von Lieferengpässen betroffen gewesen, sagte Cook. Das Unternehmen erwartet, dass die Lieferengpässe im laufenden Quartal im Vergleich zum vorherigen nachlassen werden.

+++++ AUSBLICK UNTERNEHMEN ++++++

In den USA veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen

12:45 Chevron Corp, Ergebnis 2Q, San Ramon

13:00 Procter & Gamble Co, Ergebnis 4Q, Cincinnati

13:30 Exxon Mobil Corp, Ergebnis 2Q, Irving

13:45 Abbvie Inc, Ergebnis 2Q, North Chicago

+++++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++++


- US 
    14:30 Arbeitskostenindex 2Q 
          PROGNOSE:   +1,1% gg Vq 
          1. Quartal: +1,4% gg Vq 
 
    14:30 Persönliche Ausgaben und Einkommen Juni 
          Persönliche Ausgaben 
          PROGNOSE: +0,9% gg Vm 
          zuvor:    +0,2% gg Vm 
          Persönliche Einkommen 
          PROGNOSE: +0,5% gg Vm 
          zuvor:    +0,5% gg Vm 
 
    15:45 Index Einkaufsmanager Chicago Juli 
          PROGNOSE: 55,0 
          zuvor:    56,0 
 
    16:00 Index Verbraucherstimmung Uni Michigan (2. Umfrage) 
          Juli 
          PROGNOSE:   51,1 
          1. Umfrage: 51,1 
          zuvor:      50,0 
 

+++++ ÜBERSICHT INDIZES +++++


                              Stand  +/- % 
E-Mini-Future S&P-500      4.099,25  +0,6% 
E-Mini-Future Nasdaq-100  12.911,00  +1,4% 
Nikkei-225                27.771,87  -0,2% 
Hang-Seng-Index           20.159,95  -2,2% 
Kospi                      2.448,71  +0,6% 
Shanghai-Composite         3.262,39  -0,6% 
S&P/ASX 200                6.958,00  +1,0% 
 

+++++ FINANZMÄRKTE +++++

OSTASIEN (VERLAUF)

Uneinheitlich - Ins Auge sticht nach einem verhaltenen Start ein kräftiges Minus in Hongkong. Dazu tragen insbesondere sehr schwache Kurse im Techniksektor bei, dessen Subindex um 4,2 Prozent regelrecht einknickt. Unter den Einzeltiteln verbilligen sich Alibaba Health Information Technology um 7 und Alibaba Group um fast 6 Prozent. Hintergrund ist ein Bericht des Wall Street Journals, wonach der chinesische Milliardär Jack Ma plane, die Kontrolle über den Fintech-Riesen Ant abzugeben angesichts des regulatorischen Drucks auf das Mutterhaus Alibaba. Im weiteren verlieren Meituan 5,2 Prozent, nachdem die Regulierer hier und bei anderen Essenslieferdiensten jüngst Forderungen nach schärferen Sicherheitskontrollen vorgebracht hat. In diesem Umfeld stehen auch andere Technikaktien stark unter Verkaufsdruck. In Tokio und auch anderenorts sprechen Marktteilnehmer von fallenden Kursen bei den Bankaktien angesichts der in den USA wieder deutlich gesunkenen Marktzinsen. Nissan Motor verlieren rund 2 Prozent nach einem Rückgang des Nettogewinns um 59 Prozent im ersten Quartal. Bei Murata Manufacturing geht es nach dem Zahlenausweis um über 3 Prozent abwärts.

US-NACHBÖRSE

Apple musste zwar einen 11-prozentigen Gewinnrückgang hinnehmen, verkaufte aber mehr iPhones als erwartet. Umsatz und Gewinn fielen derweil über den Konsenserwartungen aus. Der Apple-Kurs legte auf Nasdaq.com um fast 3 Prozent zu. Amazon schossen um über 13 Prozent nach oben. Der Online-Riese wies zwar den zweiten Quartalsverlust in Folge aus, und schnitt hier schlechter ab, als Analysten erwartet hatten, dafür fiel die Umsatzsteigerung stärker als geschätzt aus. Ganz anders beim Chipriesen Intel: Er senkte nach deutlichen Umsatzeinbußen im zweiten Quartal den Ausblick für das Gesamtjahr. Die Aktie verlor darauf über 8 Prozent. Der Kurs des Konkurrenten AMD gab um 0,6 Prozent nach, Nvidia verbilligten sich um 0,4 Prozent. United States Steel legten um knapp 4 Prozent zu, nachdem Ergebnis und Umsatz die Erwartungen überboten hatten. Der Chemiekonzern Chemours überraschte mit seinen Geschäftszahlen ebenso positiv, die Aktie gewann knapp 9 Prozent. Roku brachen um über 25 Prozent ein. Der Anbieter von Streaming-Hardware hatte mit Gewinn und Umsatz enttäuscht und auch in seinem Ausblick pessimistisch geklungen.

WALL STREET


INDEX                 zuletzt       +/- %     absolut      +/- % YTD 
DJIA                32.529,63       +1,0%      332,04         -10,5% 
S&P-500              4.072,43       +1,2%       48,82         -14,6% 
Nasdaq-Comp.        12.162,59       +1,1%      130,17         -22,3% 
Nasdaq-100          12.717,87       +0,9%      116,40         -22,1% 
 
 
                     Donnerstag   Mittwoch 
Umsatz NYSE (Aktien) 883 Mio      886 Mio 
Gewinner             2.447         2.680 
Verlierer              777           550 
unverändert            158           162 
 

Fester - Unerwartet schwache Wirtschaftsdaten befeuerten zwar Konjunktursorgen, weckten jedoch zugleich Hoffnungen, dass die US-Notenbank das Tempo ihre Zinserhöhungen drosseln könnte. Bei den Einztelwerten machten Quartalzahlen die Kurse. Meta Platforms(-5,2%) meldete erstmals überhaupt einen Umsatzrückgang auf Jahressicht; der Gewinn sackte deutlich ab. Auch der Ausblick enttäuschte. Qualcomm (-4,5%) hatte ebenfalls einen eher verhaltenen Ausblick gegeben, wenngleich der Gewinn im zurückliegenden Quartal überraschend deutlich gesteigert wurde. Ford (+6,1%) meldete einen unerwartet kräftigen Anstieg von Umsatz und Gewinn. Honeywell (+3,7%) hatte zwar einen Gewinnrückgang vermeldet, gleichwohl aber mehr umgesetzt und verdient als erwartet. Auch Merck & Co (-1,5%) und Pfizer (-2,5%) hatten die Erwartungen übertroffen. Allerdings gab es Befürchtungen, dass die Gewinne der Pharmahersteller unter Druck geraten könnten, falls die staatliche Krankenversicherung für Ältere oder Behinderte die Genehmigung erhalten sollte, die Medikamentenpreise mit den Herstellern auszuhandeln. Mastercard (+2,7%) meldete einen deutlichen Umsatz- und Gewinnanstieg. US-ANLEIHEN


Laufzeit              Rendite    Bp zu VT  Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  2,87       -14,9        3,02          214,1 
5 Jahre                  2,69       -15,1        2,84          143,3 
7 Jahre                  2,70       -14,6        2,84          125,6 
10 Jahre                 2,67       -12,1        2,79          115,8 
30 Jahre                 3,01        -5,5        3,07          111,2 

Am Anleihemarkt schossen die Kurse nach den überraschend schwachen Konjunkturdaten und damit gedämpften Zinserhöhungserwartungen nach oben, was sich in stark sinkenden Renditen niederschlug.

DEVISEN


                     zuletzt          +/- %          00:00       Do, 9:19    % YTD 
EUR/USD               1,0214          +0,2%         1,0195         1,0205   -10,2% 
EUR/JPY               135,81          -0,8%         136,94         138,23    +3,8% 
EUR/GBP               0,8377          +0,1%         0,8372         0,8393    -0,3% 
GBP/USD               1,2194          +0,1%         1,2177         1,2160    -9,9% 
USD/JPY               132,97          -1,0%         134,33         135,46   +15,5% 
USD/KRW             1.300,41          +0,3%       1.296,07       1.303,10    +9,4% 
USD/CNY               6,7437          -0,1%         6,7473         6,7484    +6,1% 
USD/CNH               6,7492          +0,1%         6,7450         6,7469    +6,2% 
USD/HKD               7,8499             0%         7,8499         7,8492    +0,7% 
AUD/USD               0,7008          +0,3%         0,6990         0,6991    -3,5% 
NZD/USD               0,6314          +0,4%         0,6290         0,6270    -7,5% 
Bitcoin 
BTC/USD            23.973,12          +0,2%      23.930,16      23.141,12   -48,2% 
YTD zu Vortagsschluss 
 

Der Dollar gab nach dem Rücksetzer, den er nach dem Zinsentscheid der US-Notenbank verzeichnet hatte, weiter nach, diesmal gedrückt von den schwachen BIP-Daten. Die ING-Analysten sehen den Dollar, wenn auch mit höherer Volatilität, übergeordnet dennoch auf dem Weg nach oben. Eine weltweite Konjunkturschwäche und geopolitische Risiken dürften den Dollar als Fluchtwährung in Krisenzeiten stützen.

++++ ROHSTOFFE +++++

ÖL


                     zuletzt      VT-Settl.          +/- %        +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex              96,73          96,42          +0,3%           0,31   +35,2% 
Brent/ICE             106,90         107,14          -0,2%          -0,24   +42,7% 
YTD zu Vortagsschluss 
 

Uneinheitlich - Während die internationl gehandelte Sorte Brent etwas zulegte, lag die US-Sorte WTI leicht im Minus. Händler sprachen von einem volatilen Geschäft inmitten neuer Rezessionssorgen nach den US-BIP-Daten.

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July 29, 2022 02:11 ET (06:11 GMT)