Nach einem starken Jahresauftakt ist die Deutsche Börse auch im zweiten Quartal kräftig gewachsen. Sowohl die Nettoerlöse wie auch die Ergebnisse zogen an. Der Börsenbetreiber profitierte vom zyklischen Rückenwind in Form steigender Nettozinserträge sowie von hohen Handelsvolumina. Die Jahresziele wurden qualitativ weiter angehoben. Das Unternehmen geht nun davon aus, dass die ursprünglichen Ziele für 2022 deutlich übertroffen werden. Bislang sollten diese lediglich übertroffen werden. Damit strebt der Konzern nun einen Anstieg der Nettoerlöse auf deutlich mehr als 3,8 Milliarden Euro sowie ein EBITDA von deutlich mehr als 2,2 Milliarden Euro an. Die Konsensschätzung für die Erlöse liegt bereits bei fast 4 Milliarden Euro, und für das EBITDA bei 2,35 Milliarden.

Ein Vergleich der Eckdaten mit den Prognosen (Angaben in Millionen Euro, Ergebnis je Aktie in Euro):


                                 BERICHTET   PROG  PROG 
2. QUARTAL                      2Q22  ggVj   2Q22  ggVj   2Q21 
Nettoerlöse                    1.018  +15%    972  +10%    882 
Operative Kosten                 432  +13%    418   +9%    383 
EBITDA                           585  +13%    561   +8%    518 
Ergebnis nach Steuern/Dritten    341  +10%    337   +8%    311 
Ergebnis je Aktie               1,86  +10%   1,79   +6%   1,69 
 

SOFTWARE AG

hat im zweiten Quartal unter dem Strich weniger verdient. Wie das MDAX- und TecDAX-Unternehmen mitteilte, sank das Nettoergebnis (Non-IFRS) um 30 Prozent auf 28,4 Millionen Euro bzw je Aktie 0,38 (Vj: 0,55) Euro. Die Konzern-Bookings betrugen 132,2 (126,6) Millionen Euro. Die Software AG hatte Mitte Juli ihren Jahresausblick angepasst und bereits Eckdaten zum zweiten Quartal genannt, die nun konkretisiert wurden. Für das laufende Jahr geht das Unternehmen nun von einem organischen Anstieg der Bookings im Segment Digital Business von 12 bis 18 statt 15 bis 25 Prozent aus. Im Geschäftsbereich A&N wird weiter ein Zuwachs von 0 bis 5 Prozent erwartet. 2021 lagen die Bookings bei 406,0 Millionen im Digital Business bzw. 111,7 Millionen Euro bei A&N. Die operative Ergebnismarge soll zwischen 20 und 22 Prozent liegen. Im zweiten Quartal lag der organische Gesamtumsatz mit 219,9 Millionen Euro leicht über dem Vorjahreswert von 218,2 Millionen. Unter Einbeziehung des in diesem Jahr übernommenen US-Unternehmens Streamsets erwirtschaftete der Konzern einen Umsatz von 226,9 Millionen Euro. Das EBIT betrug 31,9 (50,1) Millionen Euro und das operative Ergebnis (EBITA, Non-IFRS) 49,4 (60,8) Millionen.

TELEFONICA DEUTSCHLAND

ist im ersten Halbjahr dank eines höheren Serviceumsatzes im Mobilfunkgeschäft und der starken Nachfrage nach 5G-fähigen Smartphones deutlich gewachsen, und hat unter dem Strich wieder einen Gewinn erzielt. Die Prognose für das Gesamtjahr bestätigte das MDAX-Unternehmen beim Umsatz und präzisierte ihn beim Ergebnis. Der Umsatz stieg in den sechs Monaten um 5,5 Prozent auf den Rekordwert von 3,95 Milliarden Euro. Allein im zweiten Quartal betrug das Wachstum 5,8 Prozent. Das bereinigte operative Ergebnis OIBDA profitierte von einem effektiven Kostenmanagement. Es kletterte um 4,9 Prozent auf 1,23 Milliarden Euro im Halbjahr und um 2,7 Prozent im Quartal. Nach Steuern erzielte Telefonica im Halbjahr einen Gewinn von 67 Millionen Euro, nachdem im Vorjahr noch ein Verlust von 84 Millionen Euro zu Buche gestanden hatte.

ERDÖLMARKT

Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der zurückliegenden Woche um 4,0 Millionen Barrel zurückgegangen, wie aus Daten des privaten American Petroleum Institute (API) hervorgeht. In der Vorwoche war ein Zuwachs von 1,9 Millionen Barrel berichtet worden. Die Benzinbestände verringerten sich um 1,1 Millionen Barrel nach plus 1,3 Millionen eine Woche zuvor.

TAG IMMOBILIEN

hat auch die verbleibenden, bisher nicht bezogenen neuen 681.415 neuen Aktien aus der Kapitalerhöhung am Markt verwertet. Wie der Konzern mitteilte, beläuft sich der Bruttoemissionserlös der Kapitalmaßnahme damit insgesamt auf rund 202 Millionen Euro. TAG hatte am Dienstagvormittag mitgeteilt, 28.308.845 neue Aktien bei bestehenden Aktionären untergebracht zu haben, was einer Bezugsquote von 97,65 Prozent entsprach.

QIAGEN

wird nach einem guten zweiten Quartal, das besser als erwartet ausgefallen ist, zuversichtlicher für das Gesamtjahr. Das Diagnostikunternehmen hob den Umsatz- und Gewinnausblick für das Gesamtjahr an. Für 2022 rechnet Qiagen nun mit einem Umsatz von mindestens 2,2 Milliarden US-Dollar auf Basis konstanter Wechselkurse. Der bereinigte Gewinn je Aktie soll mindestens 2,30 Dollar erreichen. Bislang hatte das Unternehmen einen Umsatz von 2,12 Milliarden Dollar und ein Ergebnis je Anteil von 2,14 Dollar in Aussicht gestellt. Qiagen will mindestens ein zweistelliges Umsatzwachstum in den Produktgruppen ohne Corona-Bezug erzielen. Hier lag das Wachstum im ersten Halbjahr bei 12 Prozent. Ein Vergleich der Eckdaten mit den Prognosen (Angaben in Mio US-Dollar, Ergebnis je Aktie in US-Dollar):


                                        VORAB 
                                  BEKANNTGABE   PROG  PROG 
2. QUARTAL                          2Q22 ggVj   2Q22  ggVj  2Q21 
Umsatz                               516  -9%    501  -12%   567 
Operatives Ergebnis bereinigt       k.A.   --    133  -32%   196 
Ergebnis nach Steuern bereinigt     k.A.   --    101  -35%   155 
Ergebnis/Aktie verwässert bereinigt 0,51 -24%   0,46  -31%  0,67 
 

CREDIT SUISSE

hat im zweiten Quartal wegen höheren Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten im Investmentbanking einen Milliardenverlust verzeichnet. Unter dem Strich berichtete die Großbank über einen Verlust von 1,59 Milliarden Franken. Im Vorjahr wurde noch ein Gewinn von 253 Millionen Franken erzielt. "Unsere Ergebnisse für das zweite Quartal 2022 sind enttäuschend, insbesondere in der Investment Bank", wird CEO Thomas Gottstein in der Mitteilung zitiert. Die Bank trennt sich von CEO Thomas Gottstein. Ulrich Körner, derzeit Leiter des Asset Managements, wird mit Wirkung zum 1. August zum Vorstandschef berufen. Die Bank kündigte zudem eine umfassende Strategieprüfung an.

LVMH

hat im ersten Halbjahr 2022 Umsatz und Gewinn kräftig gesteigert und damit den negativen Auswirkungen der coronabedingten Teil-Lockdowns in China getrotzt. Der Gewinn aus dem wiederkehrenden Geschäft stieg von Januar bis Juni im Vergleich zum Vorjahr um 34 Prozent auf 10,24 Milliarden Euro. Darin enthalten waren 7,51 Milliarden Euro aus der Mode- und Lederwarensparte, zu der Marken wie Louis Vuitton und Dior gehören. Unterm Strich verdiente LVMH mit 6,53 Milliarden Euro 23 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Erlöse wuchsen, getrieben von Europa und den USA, um 28 Prozent auf 36,7 Milliarden Euro.

MICHELIN

hat im ersten Halbjahr 2022 trotz höherer Umsätze unterm Strich weniger verdient. Schuld daran sind die Belastungen aus dem eingestellten Russland-Geschäft. Der Umsatz stieg von Januar bis Juni auf 13,29 Milliarden Euro von 11,19 Milliarden im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Der Nachsteuergewinn sank hingegen auf 843 Millionen von 1,03 Milliarden Euro. Die Prognose für das Gesamtjahr hat weiterhin Bestand.

TWITTER

lässt seine Aktionäre am 13. September über die ursprünglich von Tesla-Gründer Elon Musk angestrebte Übernahme des Kurzbotschaftendienstes abstimmen - obwohl der High-Tech-Milliardär das Geschäft abblasen will.


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July 27, 2022 01:35 ET (05:35 GMT)