Am Donnerstag kehrt an den US-Börsen wieder Ernüchterung ein, nachdem die Kurse am Mittwoch eine regelrechte Rally erlebt hatten. Auslöser war die Erleichterung darüber, dass die US-Notenbank die Zinsen wie weithin erwartet um nur 75 Basispunkte erhöht hatte statt um 100. Die Aussagen des Fed-Chairmans Jerome Powell während der anschließenden Pressekonferenz waren als taubenhaft interpretiert worden. Inzwischen haben aber enttäuschende Geschäftszahlen und pessimistische Ausblicke bedeutender Unternehmen den Anlegern vor Augen geführt, dass die Aussichten der heimischen Wirtschaft nicht gerade rosig sind. Die Futures auf die großen Aktienindizes deuten eine etwas leichtere Eröffnung am Kassamarkt an.

An Konjunkturdaten stehen das Bruttoinlandsprodukt des zweiten Quartals in erster Lesung und die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe aus der Vorwoche auf der Agenda. Weitaus länger ist die Liste der Unternehmen, die ihre Quartalsberichte vorlegen. Darunter sind Honeywell, Merck, Pfizer und Mastercard. Nach Börsenschluss folgen Amazon, Apple und Intel.

Schon bekannt sind die Zahlen der Facebook-Mutter Meta (vorbörslich -5,8%). Das Unternehmen meldete erstmals überhaupt einen Umsatzrückgang auf Jahressicht; der Gewinn sackte deutlich ab. Auch der Ausblick enttäuschte.

Qualcomm (-3,9%) hat ebenfalls einen eher verhaltenen Ausblick gegeben, allerdings den Gewinn im zurückliegenden Quartal überraschend deutlich gesteigert.

Ford (+5,7%) meldete einen unterwartet kräftigen Anstieg von Umsatz und Gewinn.

Eine politische Entscheidung verhilft Aktien der Solarbranche zu Kurssprüngen. Senator Joe Manchin vom konservativen Flügel der Demokraten hat nun doch dem 369 Milliarden Dollar teuren Klimaschutz-Paket der US-Regierung zugestimmt. Sunnova Energy springen um 15,5 Prozent, zusätzlich gestützt von den guten Zahlen des Unternehmens. First Solar verteuern sich um 9,4 Prozent und Sunpower um 8 Prozent.

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July 28, 2022 06:33 ET (10:33 GMT)