Der mobile Kommunikationssektor in Europa wird Prognosen zufolge bis zum Jahr 2022 mehr als 4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts der Region ausmachen. Doch es müssen die richtigen gesetzgeberischen Maßnahmen ergriffen werden, um Europa als globale 5G-Führungsmacht positionieren und einen echten digitalen EU-Binnenmarkt schaffen zu können, so ein neuer Bericht, der heute von der GSMA veröffentlicht wurde. Die neueste Regionalausgabe der GSMA-Serie „Mobile Economy“ wurde heute auf der Konferenz „GSMA Mobile 360 - Europe“ veröffentlicht, bei der namhafte Vertreter der Mobilfunkbranche und der Regulierungsbehörden zusammenkommen, um die Zukunft der Telekommunikation in Europa zu erörtern.

„Es wird erwartet, dass bis zum Jahr 2025 fast drei Viertel der Bevölkerung in Europa mit 5G-Netzen versorgt sein werden und dass Europa zu diesem Zeitpunkt nach Asien-Pazifik und Nordamerika der drittgrößte 5G-Markt der Welt sein wird“, so Mats Granryd, Generaldirektor der GSMA. „Der Erfolg wird im Zeitalter von 5G jedoch von der Fähigkeit der Regierungen abhängen, zukunftsweisende Rahmenbedingungen zu schaffen, die nachhaltige Investitionen fördern, Innovationen voranbringen und die Verbraucher schützen.“

Die mobile Kommunikation als wichtiger Faktor für das Wirtschaftswachstum in Europa

Im Jahr 2017 waren Technologien und Serviceleistungen aus dem Mobilfunksektor mit 3,3 Prozent am BIP1 in Europa beteiligt. Dieser Beitrag belief sich auf einen Economic Value Added (EVA) in Höhe von 550 Milliarden Euro. Der Anteil wird bis 2022 voraussichtlich auf 720 Milliarden Euro (4,1 Prozent des BIP) steigen. Der mobile Kommunikationssektor in Europa bot 2017 darüber hinaus 2,5 Millionen Arbeitsplätze in der Region und spülte ein Steueraufkommen von 100 Milliarden Euro in die Staatskassen, vor allem in Form allgemeiner Steuern, darunter Mehrwertsteuer, Körperschaftssteuer und Einkommenssteuer.

Reformen zur Förderung der digitalen Entwicklung

Damit Europa das volle Potenzial von 5G ausschöpfen kann, muss es ein günstigeres politisches Umfeld schaffen, das die Region als bevorzugten Investitionsstandort positioniert. Die Regulierung sollte folgende Zielsetzungen anstreben:

  • Starke Investitionsanreize schaffen, die es der Mobilfunkbranche ermöglichen, Investitionen zu tätigen, die letztendlich den Verbrauchern zugutekommen
  • Eine Politik der gleichen Regeln für die gleichen Dienste unterstützen, die zu mehr Wettbewerb, mehr Innovationen und besserem Verbraucherschutz führt
  • Ein harmonisiertes, angemessenes Frequenzspektrum zeitnah, zum richtigen Zeitpunkt und unter den erforderlichen langfristigen Bedingungen bereitstellen, damit die Betreiber in zukünftige Netze und Dienste investieren können
  • Die europäischen Betreiber in die Lage versetzen, das Potenzial der Daten voll zu nutzen, um weltweit innovativ und wettbewerbsfähig zu agieren und gleichzeitig Privatsphäre, Datenschutz und Vertraulichkeit der Verbraucher zu gewährleisten

Europa bereitet sich auf den Umstieg auf 5G vor

Europa ist der Mobilfunkmarkt mit dem weltweit höchsten Durchdringungsgrad. Dem heutigen Bericht zufolge gab es Ende 2017 in Europa 465 Millionen einzelne Mobilfunkteilnehmer2, was 85 Prozent der Bevölkerung entspricht. Bis 2025 wird dieser Wert laut der Prognose auf 481 Millionen bzw. 88 Prozent der Bevölkerung ansteigen.

Zwar gibt es in vielen Märkten noch Spielraum für das Wachstum im 4G-Bereich. Dennoch werden die ersten 5G-Einführungen durch europäische Mobilfunkbetreiber bis zum Ende des Jahrzehnts erwartet. Bis 2025 wird ein Anteil von rund 200 Millionen 5G-Anschlüssen prognostiziert, was einem Anteil von 29 Prozent an den Gesamtanschlüssen in Europa entspricht.3

„Derzeit baut sich in Europa beim Einstieg in das 5G-Zeitalter eine gewisse Dynamik auf. Die Mobilfunkbetreiber führen Tests durch und bereiten sich darauf vor, die 5G-Investitionen in den kommenden Jahren zu steigern“, so Granryd weiter. „In Anbetracht des anhaltenden Finanz- und Wettbewerbsdrucks blicken die europäischen Betreiber über ihr Kerngeschäft als Telekommunikationsanbieter hinaus, um sowohl auf den Verbraucher- als auch auf den Unternehmensmärkten in verschiedenen Branchensegmenten neue Einnahmequellen zu erschließen.“

Der neue Bericht „The Mobile Economy: Europe 2018“ wurde von GSMA Intelligence, dem Forschungszweig der GSMA, verfasst. Den vollständigen Bericht und die zugehörigen Infografiken finden Sie unter: www.gsma.com/mobileeconomy/europe/

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Über die GSMA

Die GSMA vertritt die Interessen der weltweiten Mobilfunkindustrie. Die Organisation vereint mehr als 750 Netzbetreiber mit über 350 Unternehmen aus dem breiteren Umfeld der mobilen Kommunikation, darunter Mobiltelefon- und Gerätehersteller, Software-Unternehmen, Ausrüstungsanbieter, Internetfirmen und Unternehmen aus angrenzenden Branchen. Die GSMA organisiert zudem branchenweit führende Veranstaltungen wie den Mobile World Congress, den Mobile World Congress Shanghai, Mobile World Congress Americas und die Konferenzen der Mobile 360 Series.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website der GSMA unter www.gsma.com. Folgen Sie der GSMA auf Twitter: @GSMA.

1 Der BIP-Anteil beinhaltet den direkten Anteil des mobilen Kommunikationssektors (0,9 %), den indirekten Anteil (0,5 %) sowie Produktivitätssteigerungen (1,9 %).

2 Ein einzelner Mobilfunkteilnehmer steht für eine einzelne Person, die über mehrere SIM-Verbindungen verfügen kann

3 ohne lizenzierte IoT-Mobilfunkverbindungen

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