MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Internationale Währungsfonds (IWF) lehnt eine Beteiligung am dritten Hilfspaket für Griechenland nach jetzigem Stand weiter ab und fordert von Athen "signifikante Wirtschaftsreformen". Die ökonomische Leistungsfähigkeit des Landes müsse sich verbessern und die Gesamtschuldenlast nachhaltig sein, verlangte IWF-Chefin Christine Lagarde im Gespräch mit der "Süddeutschen Zeitung" (Freitag). Diese Voraussetzungen seien "bisher nicht gegeben". Die begonnene Rentenreform sei zwar zu begrüßen, ihr Ergebnis aber noch nicht abzusehen.

Der Währungsfonds sehe "einen politischen Prozess in Athen, aber wir wissen nicht, wie lange er dauert. Vielleicht bis ins zweite Vierteljahr 2016", sagte Lagarde der Zeitung. Vorerst gilt deshalb laut der Französin weiter: "Wir schauen weiter hin, wir beobachten, wir machen unsere Anmerkungen."

Die in Griechenland höchst umstrittene Rentenreform ist Herzstück der baldigen Überprüfung des Rettungsprogramms in Höhe von bis zu 86 Milliarden Euro durch die europäischen Geldgeber. Der griechische Finanzminister Euklid Tsakalotos hatte den Willen zur weiteren Zusammenarbeit mit dem IWF bei der Umsetzung des Hilfsprogramms bekräftigt. "Die Beteiligung des IWF ist verabredet. Zu dieser Verpflichtung stehen wir", sagte er dem "Handelsblatt" (Freitag)./mk/DP/jha