Im vierten Quartal 2018 sei das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wohl um etwa 0,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal gestiegen, wie die Forscher am Donnerstag mitteilten. Somit sei es nicht zu einer technischen Rezession gekommen - also zwei Quartalen mit schrumpfender Wirtschaftsleistung. "Das legt die heute veröffentlichte Schnellschätzung vom europäischen Statistikamt Eurostat nahe, der zufolge die Wirtschaftsleistung im Euroraum im dritten Quartal um 0,2 Prozent gestiegen ist", hieß es. Die Eurostat Schätzung basiert auf Angaben von 17 Mitgliedsstaaten, dabei sind auch bislang unveröffentlichte Daten zum deutschen BIP eingeflossen.

Die deutschen Zahlen werden Mitte Februar vom Statistischen Bundesamt (Destatis) bekanntgegeben. Im Sommer 2018 war die Wirtschaft hierzulande um 0,2 Prozent geschrumpft. Für Ende 2018 hatte Destatis in einer groben Schätzung von einem "kleinen Plus" gesprochen, ohne eine konkrete Zahl zu nennen.

Nach Ansicht von IfW-Forscher Stefan Kooths sind die "vergleichsweise mageren Zahlen" noch kein Grund zur Sorge: Als Ursache für die Schwächephase in der zweiten Jahreshälfte 2018 sehen die Forscher sowohl eine insgesamt geringere konjunkturelle Dynamik als auch Sonderfaktoren: Das Niedrigwasser auf vielen Wasserstraßen und Probleme der Automobilindustrie bei der Umstellung auf den neuen Pkw-Prüfstandard WLTP bremsten demnach die Produktion. Die Konjunktur sei durch den Bauboom und eine hohe Kaufkraft der Verbraucher trotz geopolitischer Dämpfer "nach wie vor robust".