SYDNEY (awp international) - Mehrere Infrastruktur- und Pensionsfonds wollen mitten in der Corona-Pandemie den Flughafen Sydney übernehmen. Insgesamt bewertet das Investorenbündnis das Unternehmen bei seinem unverbindlichen Gebot mit 22,3 Milliarden Australischen Dollar (15,5 Mrd Euro) zuzüglich Schulden, wie der Flughafen am Montag in Sydney mitteilte. Das Gebot je Aktie liegt bei 8,25 Dollar und damit mehr als 40 Prozent über dem Schlusskurs vom Freitag.

Am Montag schoss der Kurs zeitweise auf 8 Dollar nach oben und ging einem Plus von 34 Prozent bei 7,78 Dollar aus dem Handel. Vor dem Ausbruch der Pandemie war das Papier zu etwa 9 Dollar pro Aktie gehandelt worden.

Die Investorengruppe, zu der mehrere Pensionsfonds und die australische Investmentgesellschaft IFM gehören, wollen den bisherigen Grossaktionär Unisuper nach einer Übernahme an Bord halten. So steht ihr Angebot unter der Bedingung, dass Unisuper nach der Übernahme mit etwa 15 Prozent an dem Flughafen beteiligt bleibt. Der Verwaltungsrat des Flughafens hat nach eigenen Angaben begonnen, das Angebot zu prüfen.

Der Flughafen Sydney ist mit einem Passagieraufkommen von 44,4 Millionen Passagieren im Jahr 2019 der grösste des australischen Kontinents. Global gilt der US-Flughafen Atlanta als der grösste. Vor der Corona-Pandemie wurden dort im Jahr mehr als 110 Millionen Passagiere abgefertigt. Der Frankfurter Fraport-Flughafen kam 2019 auf mehr als 70 Millionen Fluggäste./lew/stw/mis