BERLIN (Dow Jones)--Der Handelsverband Deutschland (HDE) beklagt einen massiven Rückgang der Umsätze bei den Einzelhändlern wegen der Corona-Maßnahmen. Nach dem bereits schwachen Auftakt des Weihnachtsgeschäfts hätten verschärfte Corona-Maßnahmen in der Woche vor dem zweiten Advent erhebliche Einbußen für den Einzelhandel gezeigt, teilte der Verband mit. Aus einer aktuellen Trendumfrage unter etwa 1.600 Handelsunternehmen gehe hervor, dass die Umsätze im stationären Handel (ohne Lebensmittel) um durchschnittlich 26 Prozent geringer ausfielen als im Vorkrisenjahr 2019. Nach Schätzung des HDE können sich die Umsatzverluste im betroffenen Non-Food-Handel im Dezember auf 5,5 Milliarden Euro belaufen.

Unter 2G-Bedingungen seien die Besucherzahlen im Innenstadthandel durchschnittlich um 41 Prozent zu 2019 gesunken. Der HDE fordert daher, die Wirtschaftshilfen anzupassen und den Handel angemessen zu unterstützen. "Die Einführung verschärfter Corona-Maßnahmen in Geschäften ist eine dramatische Zäsur im Weihnachtsgeschäft. In der Woche vor dem zweiten Advent sind Umsätze und Frequenzen spürbar eingebrochen", sagt HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Die HDE-Umfrage zeige, dass zwei Drittel der befragten Handelsunternehmen mit dem Verlauf der zurückliegenden Woche unzufrieden seien. Geltende Corona-Maßnahmen wirkten sich negativ auf Umsätze und Besucherzahlen im stationären Non-Food-Handel aus.

Besonders hart treffe es den Bekleidungshandel, der ein Umsatzminus von 35 Prozent bei einem Frequenzrückgang von 44 Prozent zum Vorkrisenniveau verzeichne. Die angespannte Pandemielage und hiermit verbundene Restriktionen für den Einzelhandel bedrohten viele Handelsbetriebe in ihrer Existenz. "Der Handel hat seine Hoffnung in das Weihnachtsgeschäft gesetzt. Doch nun rücken viele Händlerinnen und Händler erneut mit jedem Tag näher an den Rand ihrer Existenz, ein katastrophaler Ausblick", betont Genth.

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December 05, 2021 05:14 ET (10:14 GMT)