LONDON (awp international) - Der Goldpreis steht an den Finanzmärkten weiter unter Druck. Zu Wochenbeginn sank der Preis für eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) bis auf 1831 US-Dollar. Das ist der tiefste Stand seit März, also seit gut einem halben Jahr. Auch der Silberpreis gab am Montag weiter nach und markierte mit 21,54 Dollar ebenfalls das niedrigste Niveau seit März.

"Für Gegenwind sorgen der stärkere US-Dollar und steigende Anleiherenditen", heisst es in einem aktuellen Kommentar der Commerzbank. Beide Entwicklungen lassen sich mit der Geldpolitik insbesondere in den USA erklären: Dort steuert die Notenbank Federal Reserve zwar auf ein Ende ihrer Zinsanhebungen zu. Weitere Straffungen sind aber nicht auszuschliessen. Zudem heben ranghohe Notenbanker regelmässig hervor, dass die Leitzinsen zwecks Inflationsbekämpfung längere Zeit auf erhöhtem Niveau bleiben müssen.

Da Edelmetalle wie Gold und Silber keine Zinsen abwerfen, leiden sie in Phasen steigender Leitzinsen. Der starke Dollar profitiert wiederum von den höheren US-Zinsen - und stellt eine zusätzliche Bürde für Edelmetalle dar. Denn Gold und Silber werden zumeist in der US-Währung gehandelt. Steigt der Dollarkurs, wird der Edelmetallerwerb für Interessenten aus anderen Währungsräumen wechselkursbedingt teurer. Das lastet auf der Nachfrage und drückt den Preis./bgf/jsl/men