Ein derartiger Schritt wird erst für Mitte 2020 vorhergesagt, wie aus Daten vom Dienstag hervorgeht. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihren Strafzins für die Geldhäuser in diesem Jahr abmildert, wurde dagegen nur noch auf 45 Prozent beziffert.

Noch vor wenigen Monaten hatten die Terminkontrakte darauf hingedeutet, dass die EZB ihren Einlagesatz um zehn Basispunkte anhebt. Dieser Zins liegt seit März 2016 bei minus 0,4 Prozent. Banken müssen somit Strafzinsen zahlen, wenn sie bei der EZB über Nacht überschüssiges Geld parken.

Am Dienstag schürten überraschend schwache Konjunkturdaten Zweifel am Aufschwung in Deutschland. Den Daten zufolge drosselten Unternehmen ihre Produktion im November zum dritten Mal in Folge und so kräftig wie seit Juli nicht mehr. Einige Volkswirte befürchten sogar, dass die größte Volkswirtschaft der Euro-Zone zum Jahresende 2018 in eine Rezession gerutscht sein könnte. Auch die Stimmung in der Wirtschaft der Euro-Zone hat sich vor der Jahreswende stark abgekühlt.

Trotz der abflauenden Konjunktur war EZB-Direktorin Sabine Lautenschläger aber zuletzt noch davon ausgegangen, dass 2019 die Zinsen angehoben werden. Aktuell stellt die Notenbank in Aussicht, ihre Schlüsselsätze noch bis mindestens über den Sommer hinaus auf ihrem aktuellen Niveau zu belassen. Der Leitzins liegt seit März 2016 auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent. Ihre auf über 2,6 Billionen Euro angeschwollenen Anleihenkäufe stellten die Währungshüter im Dezember ein.