Entwicklung und Weiterentwicklung stellen für die Völker der Welt eine gemeinschaftliche Aufgabe dar. So lautete die wesentliche Erkenntnis aus der Auftaktsitzung der Europäischen Entwicklungstage 2013 (EDD13). ?Eine klare Vorstellung von einer Welt gegenseitiger Abhängigkeit, in der Probleme an einem Ort auf uns alle ausstrahlen", umriss Ellen Johnson Sirleaf, Staatspräsidentin von Liberia, das angestrebte Ziel.

Vor Staats- und Regierungschefs aus Entwicklungsländern sagte sie, man dürfe die Zukunft ?nicht als Nord, Süd, Ost, West, Arm, Reich" beeinflussen wollen, sondern müsse sie als ?menschliche Schicksalsgemeinschaft" gestalten.

Führende Persönlichkeiten der Europäischen Union griffen das Sitzungsergebnis in ihren Redebeiträgen auf. Laut José Manuel Barroso, Präsident der Europäischen Kommission, sind Armutsbekämpfung und Nachhaltigkeitsstreben ?zwei Seiten ein und derselben Medaille - eines geht nicht ohne das andere". Er sei überzeugt, dass ?wir über die Mittel zum [...] Erfolg in unserem Kampf gegen Armut, für Nachhaltigkeit, für Menschenwürde verfügen - denn auch Entwicklung ist eine Frage der Menschenrechte".

Als Beispiel nannte Barroso den Klimawandel, ?wahrscheinlich das dringlichste Problem weltweit, die Herausforderung unserer Zeit schlechthin". Da der Klimawandel ?naturgegeben nicht an Ländergrenzen haltmacht, haben wir ein fundamentales gemeinsames Interesse an seiner Bekämpfung."

EU-Entwicklungskommissar Andris Piebalgs fügte hinzu: ?Die vor uns liegenden globalen Herausforderungen erfordern globales Handeln."

Die Europäischen Entwicklungstage 2013 sind ein Markt der Ideen auf dem Weg zur Ausarbeitung einer Entwicklungsagenda für die Zeit nach dem Jahr 2015. Sie sind der Beitrag der EU zur Suche nach einer schlüssigen und umfassenden Reaktion auf die universellen Herausforderungen der Armutsbeseitigung und einer ökonomisch, sozial und ökologisch nachhaltigen Entwicklung.

Der nigerianische Staatspräsident Mahamadou Issoufou betonte die Notwendigkeit gemeinsamer Anstrengungen zur Lösung entwicklungspolitischer Probleme und äußerte sich erfreut über die ?Gelegenheit zur Weitergabe unserer Erfahrungen".

Nkosazana Dlamini-Zuma, Kommissionsvorsitzende der Afrikanischen Union, forderte ferner eine ?integrative Entwicklung". Sie erwarte, dass diese EDD13 zu einer Welt beitrügen, in der ?die Menschen in Würde, Gleichheit und Wohlstand" leben könnten.

José Maria Pereira Neves, Ministerpräsident von Kap Verde, sprach über die Notwendigkeit eines gemeinschaftlichen Vorgehens und nachhaltiger Lösungen. ?Kap Verde und Afrika brauchen Partnerschaften mit der internationalen Staatengemeinschaft [...] Das liegt im gegenseitigen Interesse und ist für alle Seiten von Nutzen."

In Anerkennung der Erfordernis, Entwicklung nicht mehr als Angelegenheit der ärmeren Länder, sondern als Herausforderung für die ganze Welt zu betrachten, wurde immer wieder eine gemeinsame Entwicklungsagenda angeregt.

Frau Sirleaf betrachtete die Herausforderungen auch aus strategischer Sicht. ?Wo will Afrika in 30 Jahren stehen, und wo will die Welt in 30 Jahren stehen?", fragte sie und brachte die Hoffnung auf ?eine neue Welt echter Partnerschaft" zum Ausdruck.

Die Probleme bestünden jedoch weiter, fügte sie hinzu. Trotz aller Fortschritte beim Erreichen einiger Millenniumsentwicklungsziele bleibe ?die Entwicklung in Afrika zwei Jahre vor dem Termin 2015 ungleichmäßig verteilt".

Die jamaikanische Ministerpräsidentin Portia Simpson-Miller betonte: ?Wir leben nach wie vor in einer von Macht und Wohlstand geteilten Welt." Allerdings räumte auch sie ein ?wachsendes Bewusstsein für die globale Realität" ein.

Weitere Zitate aus Redebeiträgen hochrangiger Redner unter:

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EDD13 ?live" auf:

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Die Europäischen Entwicklungstage 2013

Wie soll Europa nach 2015 die Themen Armut in der Welt und nachhaltige Entwicklung angehen? Diese Frage steht im Mittelpunkt der Europäischen Entwicklungstage 2013. In diesem Jahr beraten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der alljährlich von der Europäischen Kommission ausgerichteten Veranstaltung vorrangig darüber, was auf die mit Ablauf des Jahres 2015 hinfällig werdenden Millenniumsentwicklungsziele folgen soll.

Die mehr als 5000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der diesjährigen Entwicklungstage - Regierungsvertreter aus Entwicklungs- und Industrieländern, Vertreter internationaler Behörden und überstaatlicher Organisationen, Vertreter aus Wissenschaft und Politik sowie Delegierte der Europäischen Union - die nächsten Schritte Europas zur Ausarbeitung einer neuen Entwicklungsagenda.

Die Beratungen haben zum Gegenstand, wie die EU zur Sicherung der Lebensgrundlagen, zur Stärkung von Justiz und Menschenrechten, zur Förderung nachhaltigen und integrativen Wachstums sowie zur Bildung neuer Entwicklungspartnerschaften beitragen kann. Behandelt werden die folgenden Unterthemen: Gesundheit, Nahrungssicherung und Bildung; geschlechtliche Gleichstellung und Stärkung der Rolle von Frauen; Friedens- und Sicherheitsprobleme und fragile Staatlichkeit; demokratische Staatsführung; Grundbesitz und Lebensgrundlagen; Beschäftigung und menschenwürdige Arbeit; soziale Absicherung; Klimawandel; Handel und Privatwirtschaft; finanzielle Unterstützung über die offizielle Entwicklungshilfe hinaus.

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