KOBLENZ (dpa-AFX) - Im Kampf gegen die Afrikanische Schweinepest hat der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau zur Vorsicht bei Rückreisen aus Osteuropa und zu einer Intensivierung der Wildschweinjagd aufgerufen. Präsident Michael Horper warnte am Mittwoch in Koblenz davor, tierische Produkte aus Ländern wie Polen und Tschechien nach Deutschland zu bringen. Ein Brötchen mit infizierter Wurst, das von einem Wildschwein gefressen werde, genüge, um eine Katastrophe für deutsche Schweinehalter auszulösen, warnte er zwei Tage vor Beginn der Internationalen Grüne Woche in Berlin.

Mit Blick auf die Forderung des Deutschen Jagdverbands, Bauern sollten vor allem in Maisfeldern mehr Schneisen anlegen, um so die Jagd auf besser sichtbare Wildschweine zu erleichtern, zeigte sich der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau aufgeschlossen. Nicht pauschal und flächendeckend, aber individuell und in Absprache mit der Jägerschaft sei dies denkbar. Allerdings müssten die Jagdpächter den Landwirten dann auch eine Entschädigung zahlen, hieß es.

Schon vor Wochen hatte der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd gefordert, dass Sichtungen von Wildschweinen und den von ihnen verursachten Schäden online erfasst und umfassend beobachtet werden müssten. Zudem solle das Verbot von Nachtzielgeräten bei der Jagd aufgehoben werden.

Auch der Landesjagdverband hält eine Verringerung der Wildschweinzahl für nötig. Die Gefahr einer Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest nach Deutschland ist angesichts neuer Fälle in Polen und Tschechien hoch. Der Erreger ist für den Menschen ungefährlich. Für Schweine ist die Seuche aber meist tödlich. Es gibt keinen Impfstoff./jaa/DP/tav