NÜRNBERG (dpa-AFX) - Die frühzeitige Förderung der 2015 nach Deutschland gekommenen Flüchtlinge erspart nach Modellrechnungen von Forschern der öffentlichen Hand später Milliardenkosten. Die hohen Ausgaben dafür ließen also "langfristig hohe Renditen" erwarten, heißt es in der am Mittwoch veröffentlichten Studie des Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW).

Zwar belasteten die Investitionen in Sprachkurse und in die Schul- und Berufsausbildung der 890 000 Flüchtlinge Bund, Länder und Gemeinden zunächst mit 3,3 Milliarden Euro. Bis zum Jahr 2030 blieben der öffentlichen Hand aber dank der beruflich und gesellschaftlich gut integrierten Flüchtlinge Ausgaben von rund elf Milliarden Euro erspart. Die würden ohne entsprechende Förderung anfallen.

Dabei unterstellen die Forscher auf der Basis früherer Erfahrungen mit Flüchtlingen, dass das verstärkte Angebot an Sprach- und Integrationskursen zu einem deutlich höheren Anteil gut Deutsch sprechender Flüchtlinge führen werde: Zehn Jahre nach dem Zuzug werde der Anteil der Asylbewerber mit guten oder sogar sehr guten Deutschkenntnissen von derzeit 46 auf künftig 66 Prozent steigen.

Lohnend seien auch staatliche Investitionen in die Schul- und Berufsbildung der Flüchtlinge. Dies führe dazu, dass von ihnen zehn Jahre nach dem Zuzug 33 Prozent über einen beruflichen Abschluss verfügen - und damit ebenfalls 20 Prozentpunkte mehr, als es bei einem Verzicht auf eine entsprechende staatliche Förderung wären./kts/DP/stw