FidAR-Forum XII: Vorstandsquote wirkt bereits: adidas, BAYER und E.ON gehen als Beispiel voran
und holen wieder Frauen in die Führungsetage

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Studienergebnisse/Konferenz
FidAR-Forum XII: Vorstandsquote wirkt bereits: adidas, BAYER und E.ON gehen
als Beispiel voran und holen wieder Frauen in die Führungsetage

10.02.2021 / 13:39
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Pressemitteilung

FidAR-Forum XII: Vorstandsquote wirkt bereits: adidas, BAYER und E.ON gehen
als Beispiel voran und holen wieder Frauen in die Führungsetage

- Bundesministerin Giffey: "Erfreulich, dass die Diskussion zur
Vorstandsquote zu Fortschritten führt"
- Bundesminister Maas: "Es geht um gesellschaftliche und ökonomische
Vernunft, um Teilhabe, um Gerechtigkeit"
- FidAR-Präsidentin Schulz-Strelow: "Frauenfreie DAX-Vorstände müssen
endlich Geschichte sein"

Berlin, 10.02.2021: Es gibt Bewegung in den Führungsetagen der Unternehmen,
noch bevor die Mindestbeteiligung für Frauen in Vorständen Gesetzeskraft
erlangt hat. Mit Amanda Rajkumar bei adidas, Sarena Lin bei BAYER und
Victoria Ossadnik bei E.ON haben drei der sechs unter die
Mindestbesetzungsregel fallenden DAX-30-Mitglieder, die im Oktober 2020 noch
ausschließlich männlich besetzte Spitzengremien hatten, Frauen in den
Vorstandberufen. Bei HeidelbergCement, Infineon und MTU sind die
Vorstandsetagen noch frauenfrei. Sie werden handeln müssen, um die Quote zu
erfüllen.

Das zeigen vorläufige Daten des Women-on-Board-Index von FidAR mit Stand
Januar 2021, die beim heutigen FidAR-Forum XII im Auswärtigen Amt in Berlin
präsentiert werden. Von den insgesamt 73 unter die Quote fallenden
börsennotierten und paritätisch mitbestimmten Unternehmen mit mehr als drei
Vorstandsmitgliedern haben 28 (38,4 %) in der obersten Führungsetage noch
keine Frau. Der Frauenanteil in den Aufsichtsräten der DAX-30-Unternehmen
stieg nach den vorläufigen Zahlen auf 36 Prozent, der Anteil in den
Vorständen beträgt 17,8 Prozent.

"Die Vorstandsquote wird kommen. Es ist erfreulich, dass Unternehmen schon
jetzt handeln. Aber es ist auch offensichtlich, dass sie sich nur bewegen,
weil absehbar ist, dass die Zeit des freiwilligen Handelns und die Zeit der
Appelle vorbei sind. Um wirklich und stetig voranzukommen, brauchen wir
verbindliche gesetzliche Vorgaben für die Unternehmen. Ich bin mir sicher,
dass unser Gesetz für mehr Frauen in Führungspositionen im Deutschen
Bundestag eine breite Mehrheit erhalten wird. Nur zusammen mit vielen
engagierten Frauen aus der Wirtschaft, der Wissenschaft und der Kultur haben
wir erreicht, was lange unerreichbar schien. Und zwar mit großer
Beharrlichkeit und viel Überzeugungskraft. Dafür möchte ich mich bei allen,
die an meiner Seite gekämpft haben, bedanken. Wir machen Schluss mit
frauenfreien Vorstandsetagen in großen Unternehmen", sagt
Bundesfrauenministerin Franziska Giffey. "Wir setzen ein Zeichen für eine
zukunftsfähige, moderne Gesellschaft und Wirtschaft. Auch im Wahljahr 2021
gilt, Frauen sind eine gute Wahl und Frauen können alles."

"Gleichberechtigte Gesellschaften sind sicherer, stabiler und friedlicher.
Es geht um gesellschaftliche und ökonomische Vernunft, um Teilhabe, um
Gerechtigkeit. Und damit im Kern um die Frage, in was für einer
Gesellschaft, in was für einer Welt wir zusammenleben wollen. Diplomatie ist
ein zentraler Hebel, um den notwendigen Kulturwandel zu beschleunigen",
betont Bundesaußenminister Heiko Maas. "Wenn wir Machtkonstellationen
verändern wollen zugunsten von inklusiven, demokratischen Gesellschaften,
dann brauchen wir auch eine Diplomatie der Zivilgesellschaften."

"Jede weitere Frau in einem DAX-Vorstand ist ein Schritt für mehr
Gleichberechtigung. Wir haben schon bei der Aufsichtsratsquote gesehen, dass
bereits die Diskussion über klare gesetzliche Vorgaben zu Verbesserungen
führte. Aber wir erwarten mehr: Frauenfreie DAX-Vorstände müssen endlich
Geschichte sein. Das Gleiche gilt für die Managementorgane der Beteiligungen
von Bund, Ländern und Kommunen. Die Aufsichtsräte haben durch fehlenden
Ehrgeiz bei der Umsetzung der Zielgrößen die Vorstandsquote selbst
verschuldet. Jetzt haben sie es in der Hand zu zeigen, dass sie es besser
können", erklärt FidAR-Präsidentin Monika Schulz-Strelow. "Es bleibt dabei:
Wir fordern mittelfristig die Aufsichtsratsquote für alle Unternehmen, die
der Zielgrößenvorgabe unterliegen. Das ist der effektivste Hebel, um mehr
gleichberechtigte Teilhabe auf allen Führungsebenen zu erreichen. Dafür
werden wir uns mit Blick auf die Bundestagswahl stark machen."

Nach dem zum 31.10.2020 aktualisierten Women-on-Board-Index von FidAR liegt
der durchschnittliche Frauenanteil in den Aufsichtsräten der 190 größten
Börsen-Unternehmen bei 32,7 Prozent - im Vergleich zum Frühjahr 2020 ein
magerer Zuwachs von 0,5 Prozentpunkten. In den Vorständen liegt der Anteil
bei 11,8 Prozent, ein ebenfalls marginaler Anstieg um 1,1 Prozentpunkte. Bei
den der Quote unterliegenden Unternehmen ist der Frauenanteil sowohl in den
Aufsichtsräten (35,4 %) als auch in den Vorständen (12,7 %) signifikant
höher als bei Unternehmen, die nicht unter die Quote fallen. Aktuell haben
73 börsennotierte und paritätisch mitbestimmte Unternehmen mehr als drei
Vorstandsmitglieder und fallen somit unter die Vorstandsquote. Mit Stand
Januar 2021 haben 28 davon keine Frau im Vorstand.

Das FidAR-Forum gehört zu den größten Konferenzen für Frauen in der
deutschen Wirtschaft. Die Veranstaltung wird gefördert vom Bundesministerium
für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Ihre Ansprechpartnerin

Monika Schulz-Strelow, Präsidentin FidAR - Frauen in die Aufsichtsräte e. V.
Tel.: +49 (30) 887 14 47 13, E-Mail: monika.schulz-strelow@fidar.de

Pressekontakt

Matthias Struwe | Eye Communications | Agentur für Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 (7 61) 137 62-21, E-Mail: m.struwe@eyecommunications.de

Über FidAR:

FidAR - Frauen in die Aufsichtsräte e. V. ist eine überparteiliche und
überregionale Initiative, die 2006 von Frauen in Führungspositionen in
Wirtschaft, Wissenschaft und Politik ins Leben gerufen wurde. FidAR strebt
eine nachhaltige Erhöhung des Frauenanteils in den Aufsichtsräten deutscher
Unternehmen und die Verbesserung der Unternehmenskontrolle an. Ziel der
Initiative ist die paritätische Besetzung aller Führungspositionen in der
deutschen Wirtschaft. FidAR verfolgt diese Ziele im engen Austausch mit
Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und in Kooperation mit den relevanten
Wirtschafts- und Frauenverbänden. Mehr Informationen zu FidAR im Internet
unter www.fidar.de.


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