Der Dax verlor am Montag 0,3 Prozent auf 11.563,99 Punkte, der EuroStoxx50 büßte 0,4 Prozent ein. In den vergangenen vier Wochen hatten beide Indizes mehr als sieben Prozent gewonnen. Auch an der Wall Street ging es mit den Kursen moderat nach unten: Der Dow-Jones-Index hielt erneut Abstand zur 20.000er Marke und notierte zum europäischen Handelsschluss mit 19.931 Punkten um 0,2 Prozent niedriger. "Der Markt macht um die 20.000 ein ganz schönes Theater", sagte Andre Bakhos von Janlyn Capital in Bernardsville, New Jersey. "Falls und wenn wir vielversprechende Gewinnsteigerungen bei den Unternehmen bekommen, wird der Dow die Marke knacken wie ein heißes Messer durch Butter gleitet."

Bereits im späteren Wochenverlauf stehen erste Berichte zum letzten Quartal 2016 von großen US-Banken wie JP Morgan, Bank of America und Wells Fargo an. Der S&P500-Index lag 0,1 Prozent niedriger, der Nasdaq-Composite notierte 0,2 Prozent höher, nachdem er zuvor noch ein frisches Rekordhoch markiert hatte.

TRUMP-PRESSEKONFERENZ AM MITTWOCH IM FOKUS

Börsianer vermuteten zudem, dass Unsicherheit über die Politik des künftigen US-Präsidenten Donald Trump die Anleger in Schach hält. Der Republikaner übernimmt das Präsidentenamt am 20. Januar. Viele Details seiner Pläne sind bislang unbekannt. Daher schielten die Anleger schon auf die erste Pressekonferenz des künftigen US-Präsidenten seit seiner Wahl am Mittwoch.

Der Rückgang der Ölpreise bremste die Wall Street zusätzlich: Spekulationen auf eine wieder steigende US-Förderung drückte die Preise für Nordseeöl der Sorte Brent und das US-Leichtöl WTI um je rund drei Prozent auf 55,35 und 52,35 Dollar je Barrel (159 Liter).

ÄRGER MIT US-BEHÖRDEN SCHICKT FMC AUF TALFAHRT

Im Dax standen mit dem zeitweilig größten Kursrückgang seit dreieinhalb Jahren die Titel von FMC im Fokus: Die Aktien des weltgrößten Dialysekonzerns stürzten um 6,8 Prozent auf 75,11 Euro ab. Ihm drohen wegen einer neuen Verordnung über Zuschüsse für bedürftige Dialysepatienten im wichtigen US-Geschäft hohe Kosten. Die DZ Bank kassierte noch am Nachmittag ihre Kaufempfehlung ein und stufte die Titel auf "halten" herunter. Die ebenfalls im Dax gelisteten Papiere des Mutterkonzerns Fresenius rutschten um 3,3 Prozent ab.

Ebenfalls zu den Schlusslichtern zählten Lufthansa mit einem Abschlag von 5,8 Prozent auf 11,68 Euro. Das Unternehmen erwartet wegen des gestiegenen Ölpreises im laufenden Jahr eine um 400 Millionen Euro höhere Tankrechnung. Rohöl aus der Nordsee kostet dank gedrosselter Fördermengen derzeit mit rund 56 Dollar je Barrel (159 Liter) etwa doppelt so viel wie im Januar vorigen Jahres.

Ganz oben im Dax standen dagegen VW, die 4,9 Prozent auf 145,85 Euro zulegten. Damit notierte die Aktie wieder so hoch wie zuletzt am 18. September 2015. Wenig später wurde die Affäre um manipulierte Abgastests publik. Insidern zufolge steht der Autobauer im "Dieselgate"-Skandal vor einem Vergleich mit den US-Behörden. Zudem steigerte die Marke VW 2016 dank hoher Zuwächse in China ihren Absatz weltweit.