PAPENBURG (dpa-AFX) - Arbeitnehmer- und Arbeitgeberseite haben sich bei den Gesprächen zu einem Sparkonzept für den kriselnden Kreuzfahrtschiffbauer Meyer Werft auf Eckpunkte geeinigt. Wie IG Metall, Betriebsrat und Geschäftsführung am Dienstag in Papenburg mitteilten, sind der Einigung zufolge betriebsbedingte Kündigungen nun bis zum 30. Juni 2021 ausgeschlossen. Anstelle eines Weihnachtsgeldes und eines tariflich vereinbarten Zusatzgeldes bekommen die Beschäftigten jeweils 1125 Euro. Das Eckpunktepapier war unter Beteiligung des niedersächsischen Wirtschaftsministers Bernd Althusmann (CDU) zustande gekommen.

"Wir haben jetzt Planungssicherheit, um die nächsten Schritte gehen zu können", sagte ein Unternehmenssprecher. Um den Standort Papenburg zu sichern, will das Unternehmen 1,25 Milliarden Euro einsparen.

Angesichts der wegen der Corona-Pandemie weltweit kriselnden Tourismusbranche will das Unternehmen die Kurzarbeit fortführen. Die umstrittenen Werkverträge sollen abgebaut werden und stattdessen Stammbeschäftigte eingesetzt werden. Dazu sei ein Klärungsprozess bis Ende Januar vorgesehen, wozu auch externe Experten hinzugezogen werden sollen, sagte der Unternehmenssprecher. Die Verhandlungen zu einem Zukunftstarifvertrag 2021 bis 2015 sollen fortgesetzt und nach Möglichkeit bis Ende März abgeschlossen werden.

"Für die Beschäftigten ist das ein Ergebnis, was sie gut mittragen können", sagte der Geschäftsführer der IG Metall Leer-Papenburg, Thomas Gelder. Viele hätten die Sorge gehabt, dass in den nächsten Monaten Personal abgebaut werde. Das sei nun erst einmal nicht der Fall.

"Wir erwarten, dass wir in den weiteren Verhandlungen zu einer grundsätzlichen Klärung und einer langfristigen Sicherheit für die Stammbeschäftigten kommen", sagte Betriebsratsvorsitzender Nico Bloem. Die Beschäftigten hätten klargemacht, dass sie nur etwas abgeben, wenn das Unternehmen ihnen eine Perspektive biete./eks/DP/eas