Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Zentralbanken des Eurosystems haben ihre Nettoanleihekäufe im Dezember zurückgefahren. Nach Angaben der Europäischen Zentralbank (EZB) nahmen die Anleihebestände unter dem Pandemiekaufprogramm PEPP um 49,375 (November: +68,085) Milliarden Euro zu und die unter dem APP-Programm um 16,670 (+21,187) Milliarden Euro. Beim APP entfiel mit 12,989 (+14,774) Milliarden wie üblich der größte Teil auf öffentliche Anleihen. Der Bestand an Unternehmensanleihen stieg um 3,007 (+5,142) Milliarden Euro. Die Bestände an Covered Bonds erhöhten sich um 0,942 (-0,012) Milliarden Euro und die an ABS sanken um 0,269 (+1,284) Milliarden Euro.

Die EZB will ihre APP-Anleihebestände bis März um rund 20 Milliarden Euro erhöhen. Allerdings kommt es von Monat zu Monat zu Schwankungen, weil die EZB ihre Käufe der Marktliquidität anpasst. Über die Weihnachtsferien wurden die Käufe komplett eingestellt. Außerdem hat sie bis zu einem Jahr Zeit, die Tilgungsbeträge fällig gewordener Anleihen wieder anzulegen. Mit dem Ende des PEPP soll das monatliche APP-Kaufvolumen im zweiten Quartal auf 40 Milliarden Euro gesteigert werden, im dritten und vierten Quartal aber wieder auf je 30 und 20 Milliarden Euro sinken.

Der Anteil deutscher Bundesanleihen an den gesamten im Rahmen des APP erworbenen Staatsanleihebeständen lag per Ende Dezember unverändert bei 27,0 Prozent und Frankreichs bei 21,9 Prozent. Italiens sank auf 18,2 (18,3) Prozent, während Spaniens bei 13,0 Prozent verharrte. Die Anteile am eingezahlten EZB-Kapital, an denen sich die Staatsanleihekäufe orientieren, liegen bei 26,4 Prozent, 20,4 Prozent, 17,0 Prozent und 12,0 Prozent.

Es sind nicht genügend Staatsanleihen von allen Euro-Ländern vorhanden, was durch höhere Käufe in den großen Mitgliedstaaten ausgeglichen wird. Außerdem werden keine griechischen Staatsanleihen erworben. Nach Ende des PEPP soll die EZB aber unter bestimmten Umständen die Möglichkeit bekommen, auch griechische Papiere zu kaufen.

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January 05, 2022 09:24 ET (14:24 GMT)