BRÜSSEL (dpa-AFX) - Das Europaparlament stimmt am Freitag endgültig über seine Position zur Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) der EU ab. Das Ergebnis soll am Freitagabend vorliegen. Mit den dann festgesetzten Eckpfeilern geht das EU-Parlament in Verhandlungen mit den EU-Staaten. Innerhalb der kommenden Monate dürfte die GAP-Reform für die kommenden Jahre dann stehen.

Die 27 EU-Staaten hatten sich bereits am Mittwoch auf einen Kompromiss geeinigt, der bei Umweltschützern jedoch auf massive Kritik stieß. Sie sahen darin einen Rückschlag für die Umwelt- und Klimapolitik. Ein Neuerung soll etwa die Koppelung eines Teils der Direktzahlungen an Öko-Regelungen sein: Dies sind zusätzliche Umweltauflagen, die Landwirte erfüllen können, um mehr Geld zu erhalten. Mindestens ein Fünftel der Direktzahlungen soll nach der Einigung vom Mittwoch für diese Vorgaben reserviert sein. Allerdings ist eine zweijährige "Lernphase" vorgesehen, in der das Geld unter Umständen auch anders vergeben werden kann.

Nach ersten Abstimmungen am Dienstag läuft es im Europaparlament auf einen geforderten Anteil von mindestens 30 Prozent der Direktzahlungen hinaus, die an Öko-Regelungen geknüpft sein sollen. Allerdings kritisieren Umweltschützer auch dies deutlich. Sie riefen die Abgeordneten dazu auf, diese Position am Freitag abzulehnen.

Die Parlamentarier stimmen am Freitag zudem unter anderem über Änderungsanträge zur Bezeichnung von Fleischersatzprodukten ab. Das Thema ist umstritten. Landwirtschaftsverbände fordern, dass nur Produkte aus Fleisch als "Wurst", "Steak" oder "Burger" bezeichnet werden dürfen. Ein Abstimmungsergebnis dazu wird gegen Freitagmittag erwartet./ari/DP/jha