ROUNDUP 2: Henkel senkt wegen Rohstoffen und Russland-Rückzug Ergebnisprognose

DÜSSELDORF - Der Konsumgüterkonzern Henkel senkt wegen höherer Rohstoff- und Logistikkosten sowie seinem Rückzug aus Russland als Folge des Ukraine-Krieges seine Ergebnisprognose für das laufende Jahr. So erwartet der Beiersdorf-Konkurrent einen massiven Ergebnisrückgang. Allein die steigenden Materialpreise führen zu Belastungen von rund zwei Milliarden Euro - mehr als doppelt soviel, wie noch zu Jahresbeginn angenommen. Ein guter Jahresauftakt mit einer robusten organischen Umsatzentwicklung rückt dabei in den Hintergrund.

GESAMT-ROUNDUP: Apple, Amazon und Intel nach Pandemie-Boom mit Problemen

CUPERTINO/SEATTLE - Den Tech-Konzernen Apple, Amazon und Intel brachte die Corona-Pandemie bisher Auftrieb - doch nun haben auch sie mit härterem Gegenwind zu kämpfen. Apple könnte vor allem wegen Lockdowns in Shanghai bis zu acht Milliarden Dollar weniger Umsatz im laufenden Quartal machen. Amazon machen steigende Kosten bei gleichzeitiger Abkühlung des Online-Shopping-Booms zu schaffen. Und bei Intel sinkt der Umsatz zusammen mit dem Schrumpfen des PC-Marktes.

ROUNDUP: Amazon enttäuscht mit schwachen Zahlen und trübem Ausblick

SEATTLE - Bei Amazon laufen die Geschäfte überraschend schlecht - hohe Kosten belasteten den weltgrößten Online-Händler zu Jahresbeginn. Der Betriebsgewinn brach im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 58 Prozent auf 3,7 Milliarden Dollar (3,5 Mrd Euro) ein, wie der Konzern am Donnerstag nach US-Börsenschluss in Seattle mitteilte. Der Umsatz legte um sieben Prozent auf 116,4 Milliarden Dollar zu - damit verzeichnete Amazon das schwächste Wachstum seit der sogenannten Dotcom-Krise vor zwei Jahrzehnten.

Apple mit 25 Milliarden Dollar Quartalsgewinn

CUPERTINO - Apple trotzt den globalen Problemen der Elektronik-Branche mit einem weiteren Mega-Quartal. Der iPhone-Konzern steigerte den Umsatz im Jahresvergleich um neun Prozent auf 97,3 Milliarden Dollar (92,5 Mrd Dollar). Unterm Strich blieb ein Gewinn von 25 Milliarden Dollar in den Konzernkassen. Das waren knapp sechs Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Apple: Milliarden-Belastung im laufenden Quartal durch Lieferengpässe

CUPERTINO - Apple geht davon aus, dass Lieferengpässe und die Corona-Lockdowns in Shanghai das Geschäft im laufenden Quartal deutlich bremsen werden. Der iPhone-Konzern rechnet damit, dass der Umsatz um vier bis acht Milliarden Dollar niedriger ausfallen könnte. "Wir sind nicht immun", sagte Konzernchef Tim Cook in einer Telefonkonferenz mit Analysten am Donnerstag. Die Schwierigkeiten würden die meisten Produktkategorien betreffen.

ROUNDUP: MTU bereit zu Airbus-Rekordproduktion - Russland-Sanktionen belasten

MÜNCHEN - Beim Münchner Triebwerkshersteller MTU schreitet die Erholung von der Corona-Pandemie voran. Umsatz und Gewinn im Tagesgeschäft legten im ersten Quartal deutlich zu, wie der Dax-Konzern am Freitag in München mitteilte. Allerdings schlugen die Sanktionen gegen Russland teuer zu Buche: MTU schrieb in diesem Zusammenhang 52 Millionen Euro ab - vor allem auf den Antrieb für den russischen Mittelstreckenjet Irkut MS-21. Andererseits könnte die Aufrüstung des Westens infolge des Ukraine-Kriegs dem Triebwerksbauer zusätzliche Aufträge bringen. Zudem bereitet sich das Unternehmen auf eine Rekordproduktion des Airbus-Mittelstreckenjets A320neo vor.

ROUNDUP 2: BASF-Chef Brudermüller gegen Gasstopp - 'Geht nicht auf Knopfdruck'

LUDWIGSHAFEN - BASF-Chef Martin Brudermüller hat vor schweren Folgen eines möglichen Embargos von russischem Erdgas gewarnt. "Wenn über Nacht die Erdgaslieferungen aus Russland wegfallen, würde das zu einer irreversiblen Schädigung der Volkswirtschaft führen", sagte er am Freitag bei der Hauptversammlung des Unternehmens. Im Extremfall müsste BASF die Produktion im Stammwerk in Ludwigshafen einstellen.

ROUNDUP: Mercedes-Chef Källenius warnt vor Folgen von Gaslieferstopp

STUTTGART - Angesichts einer möglichen Unterbrechung russischer Gaslieferungen hat Mercedes-Chef Ola Källenius vor einschneidenden Folgen gewarnt. "Sollte es zu einem Gaslieferstopp kommen, würde das weite Teile der Wirtschaft betreffen", sagte der Vorstandsvorsitzende von Mercedes-Benz am Freitag bei der Online-Hauptversammlung auf Fragen. Der Hersteller brauche Gas für die Fertigung und das Heizen von Werkshallen.

ROUNDUP: Weiter Diesel-Untersuchung bei Conti - Entlastung von Manager vertagt

HANNOVER - Die konzerninternen und staatsanwaltschaftlichen Untersuchungen zur möglichen Verstrickung von Continental-Mitarbeitern in den VW-Abgasskandal laufen wohl noch eine längere Zeit weiter. "Die Ermittlungen dauern an", sagte Aufsichtsratschef Wolfgang Reitzle bei der Hauptversammlung am Freitag. Conti müsse "sicherstellen, dass der Sachverhalt rückhaltlos und umfassend aufgeklärt" wird. Die Entscheidung über eine Entlastung des Ende 2021 zurückgetretenen langjährigen Finanzvorstands Wolfgang Schäfer verschoben die Aktionäre in diesem Zusammenhang. Auch Abfindungszahlungen sollen vorerst noch zurückgehalten werden.

Exxon verdoppelt Quartalsgewinn - trotz hoher Russland-Abschreibung

IRVING - Der größte US-Ölkonzern ExxonMobil ist trotz einer milliardenschweren Abschreibung auf ein Förderprojekt in Russland mit deutlich mehr Gewinn ins Geschäftsjahr gestartet. Unterm Strich verdiente das Unternehmen nach eigenen Angaben vom Freitag im ersten Quartal 5,5 Milliarden Dollar (5,2 Mrd Euro) - etwa doppelt so viel wie vor einem Jahr. Exxon profitierte wie der US-Rivale Chevron stark vom Anstieg der Öl- und Gaspreise im Zuge des Ukraine-Kriegs, der besonders in Europa große Sorgen um die Energieversorgung auslöste.

Steigende Fracht- und Rohstoffkosten belasten Colgate-Palmolive

NEW YORK - Hohe Kosten für Rohstoffe und Transport haben dem US-Konsumgüterhersteller Colgate-Palmolive im ersten Quartal schwer zu schaffen gemacht. Zwar stieg der Umsatz leicht um 1,5 Prozent auf knapp 4,4 Milliarden US-Dollar (4,2 Mrd Euro), jedoch brach unter dem Strich der auf die Aktionäre entfallende Gewinn um knapp 18 Prozent auf 559 Millionen Dollar (532 Mio Euro) ein, wie der für seine Zahnpasten bekannte Hersteller am Freitag in New York mitteilte. Konzernchef Noel Wallace rechnet noch für mehrere Quartale mit einem anhaltend schwierigen Kostenumfeld.

ROUNDUP 2: Deutsche Bank wegen Geldwäscheverdachtsmeldung im Visier der Justiz

FRANKFURT - Die Deutsche Bank hat Ärger mit der Justiz wegen möglicherweise zu spät abgegebener Geldwäscheverdachtsanzeigen. Am Freitagvormittag liefen Ermittler in der Frankfurter Zentrale des Dax-Konzerns auf, um nach Beweisen zu suchen. Beteiligt waren nach Angaben der Frankfurter Staatsanwaltschaft Beamte der Staatsanwaltschaft, des Bundeskriminalamts (BKA) und der Finanzaufsicht Bafin. Hintergrund sei ein Durchsuchungsbeschluss des Amtsgerichts Frankfurt. Weitere Details wollte die Behörde "aufgrund der andauernden Ermittlungsmaßnahmen" zunächst nicht nennen.

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