Das Betriebsergebnis (Ebitda) kletterte zwischen Januar und März binnen Jahresfrist um 17 Prozent auf 147 Millionen Euro. "Axel Springer hat einen wirklich guten Lauf", sagte Konzernchef Mathias Döpfner am Mittwoch und bekräftigte die Ziele für 2017. Für das meiste Wachstum sorge erneut das Rubrikengeschäft - also Kleinanzeigen im Internet auf Auto-, Job- oder Immobilienportalen. Der Herausgeber von "Bild" und "Welt" leidet unter dem schwächelnden Printgeschäft, baut aber seine Digital-Sparte aus. Diese macht bereits 72 Prozent des Umsatzes und 80 Prozent des Gewinns aus.

Auch der US-Medienkonzern News Corp von Rupert Murdoch profitiert vom Umbau hin zu digitalen Angeboten, vor allem von seinen Online-Immobilienportalen. Diese seien "auf dem besten Wege", der größte Gewinntreiber zu werden, gab der Besitzer des "Wall Street Journal" bekannt. Der Nettoverlust im Quartal sank auf fünf Millionen Dollar, ohne Sonderposten ergab sich je Aktie ein Gewinn von sieben Cent. Der Umsatz stieg um 4,6 Prozent. Beim "Wall Street Journal" kletterte der Anteil der Digital-Abos binnen Jahresfrist von 44 auf 53 Prozent. Hier kommt den traditionellen Medien auch zugute, dass US-Präsident Donald Trump und sein Team sie als Hort von "Falschmeldungen" kritisieren.

Weniger gut steht das US-Verlagshaus Time da, das seine Dividende kappte. Im ersten Quartal sank der Umsatz um acht Prozent, und der Verlust verdreifachte sich fast auf 28 Millionen Dollar. Dem Herausgeber von Magazinen wie "Time", "People" oder "Sports Illustrated" setzen rückläufige Auflagen und die harte Konkurrenz durch das Internet zu.

SPRINGER HOFFT AUF HÖHERE BEWERTUNG AM FINANZMARKT

Döpfner monierte, dass viele Analysten und Investoren den Konzernumbau noch nicht voll wahrgenommen hätten und Springer deshalb deutlich geringer bewertet werde als digitale Konkurrenten. "Es ist naheliegend, dass der Kapitalmarkt irgendwann zu der Erkenntnis kommt: Axel Springer ist nicht 'Bild' mit angehängtem Digitalgeschäft."

Der Umsatz des Berliner Medienkonzerns legte um knapp sieben Prozent zu auf 836 Millionen Euro. Bei den Vermarktungsangeboten, wo Werbekunden für Umsatz sorgen, sank der Gewinn derweil deutlich um 22,4 Prozent. Das Management begründete dies auch mit einem "herausfordernden Wettbewerbsumfeld". Jüngst hatte der Konzern angekündigt, man könnte sich hier "von dem einen oder anderen" Vermögenswert trennen. Insidern zufolge prüft Springer den Verkauf seiner Preis- und Produktvergleichsportale Idealo und Ladenzeile.

Vom Verkauf zwei seiner Berliner Bürogebäude erhofft sich Springer gut eine halbe Milliarde Euro. Die Summe werde wegen großen Interesses von Investoren "deutlich" über den bisher angepeilten 500 Millionen Euro liegen, sagte Finanzchef Julian Deutz zu Analysten.

Unternehmen in diesem Artikel : Axel Springer SE, News Corp, Time Inc