FRANKFURT (awp international) - Kurzfristige Gewinne des Euro nach dem Sieg Donald Trumps bei den US-Präsidentschaftswahlen haben sich als nicht nachhaltig gezeigt. Nachdem der Zuwachs vom Vortag um bis zu 2,5% bereits im weiteren Tagesverlauf mehr als ausgeglichen worden war, blieb der Euro auch am Donnerstag unter dem Niveau von vor den Wahlen, vor Bekanntgabe des Wahlergebnisses in den USA hatte die Gemeinschaftswährung noch über 1,10 USD gekostet. Bis am frühen Donnerstagnachmittag fiel der Euro noch weiter zurück und notiert aktuell bei 1,0877 nach 1,0928 USD am Morgen.

Das Währungspaar EUR/CHF bewegt sich in der ersten Tageshälfte derweil nicht auffällig. Derzeit wird der Euro zu 1,0751 nach 1,0756 CHF gehandelt. Der US-Dollar kostet 0,9884 (0,9843) CHF. Die ZKB rechnet in der mittlere Frist mit einem weiteren Erstarken des US-Dollar, hingegen mit einem schwächeren Euro. Die US-Wahlergebnisse könnten Schule machen und die populistischen Strömungen in Europa verstärken, wie das Finanzinstitut in seiner Analyse schreibt. In der Folge dürfte der EUR/CHF-Kurs zeitweilig unter Druck kommen.

"Die Märkte haben den ersten Trump-Schock gut verdaut", kommentiert Lutz Karpowitz, Devisenexperte bei der Commerzbank. Das zeigte sich auch bei anderen Währungen. Der japanische Yen und der Schweizer Franken, die nach dem Trump-Triumph als "sichere Häfen" zunächst deutlich zugelegt hatten, sind inzwischen im Verhältnis zum Dollar sogar schwächer als vor den Wahlen.

Im Gegenzug haben sich Währungen wie der mexikanische Peso, der südkoreanische Won und die türkische Lira, die nach dem Trump-Sieg stark unter Druck geraten waren, inzwischen wieder etwas erholt. Insbesondere der Peso bleibt aber dennoch weiter deutlich geschwächt. Die mexikanische Währung hatte am Vortag zwischenzeitlich über 13 Prozent an Wert verloren und war auf ein Rekordtief gefallen. Auch am Donnerstag blieb der Peso am Mittag noch um über 9 Prozent unter dem Niveau vor Bekanntgabe des Wahlsiegs Trumps. "Für Mexiko sind die Gefahren - Stichworte 'Mauer' und 'Gastarbeiter' - hinreichend greifbar, sodass der Devisenmarkt dieses Risiko einpreist", schreibt Experte Karpowitz.

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