FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat sich am Freitag stabil über der Marke von 1,08 US-Dollar gehalten. Am Mittag kostet die Gemeinschaftswährung 1,0820 Dollar und damit in etwa so viel wie am Morgen.

Das Euro/Franken-Paar bewegt sich bei einem Stand von zuletzt 0,9959 wieder langsam in Richtung Parität, unter die er Mitte der Woche wieder gefallen war, nachdem er die Marke zuvor erstmals seit Sommer passiert hatte. In einer aktuellen Analyse haben die Experten der Commerzbank ihre Prognosen für das Paar leicht nach oben angepasst und gehen in den kommenden Monaten durchweg von Kursen oberhalb der Parität aus. Sie begründen dies mit dem nachlassenden Inflationsdruck in der Schweiz.

Die SNB könnte daher bereits bald am Ende ihres Zinserhöhungszyklus angelangt sein, während die EZB noch etwas länger auf die geldpolitische Bremse treten dürfte, heisst es darin. Der US-Dollar hat sich bei einem Stand von 0,9203 Franken die 0,92er Marke zurückerobert.

Zum Wochenausklang stehen nur wenige Konjunkturdaten auf dem Programm. Erzeugerpreisdaten aus Deutschland bestätigen den jüngsten Abwärtstrend der Jahresrate, der allerdings von hohem Niveau aus erfolgt. Das zeigt auch die Gesamtbetrachtung für das Jahr 2022, in dem der Preisanstieg so stark ausfiel wie nie zuvor seit Erhebungsbeginn im Jahr 1949. Die Energiekrise infolge des Ukraine-Kriegs war der Hauptgrund.

EZB-Präsidentin Christine Lagarde bekräftigte in Davos ihre Linie, die Geldpolitik zur Bekämpfung der hohen Inflation weiter signifikant zu straffen. "Kurs zu halten, ist mein geldpolitisches Mantra", sagte die Französin während einer Diskussionsrunde auf dem Weltwirtschaftsforum. Ähnlich hatten sich zuletzt andere hochrangige EZB-Vertreter geäussert, wohingegen ein Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg zur Wochenmitte Zweifel an der Entschlossenheit der EZB genährt hatte.

Unter Druck steht der japanische Yen, der gegenüber dem US-Dollar und dem Euro um mehr als ein Prozent nachgibt. Hintergrund dürfte die Geldpolitik der japanischen Notenbank sein, die trotz anziehender Teuerung ihre Geldpolitik nicht strafft. Nach Daten vom Freitag ist die Kerninflation, die für die japanische Geldpolitik entscheidend ist, im Dezember mit 4,0 Prozent auf den höchsten Stand seit gut vier Jahrzehnten gestiegen. Die Bank of Japan erachtet den Anstieg jedoch nicht als dauerhaft.

/bgf/jsl/jha/hr/tv