NEW YORK (awp international) - Eine möglicherweise schneller als gedachte geldpolitische Straffung in den USA hat dem US-Dollar am Donnerstag Rückenwind verliehen. Der Kurs des Euro geriet im Gegenzug unter Druck und fiel auf den tiefsten Stand seit fast 14 Jahren. Der Kurs der Gemeinschaftswährung rutschte bis auf 1,0367 Dollar ab. Zuletzt berappelte sie sich zumindest etwas und kostete 1,0426 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0419 (Mittwoch: 1,0644) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9598 (0,9395) Euro gekostet.

Der US-Dollar hält sich auch am Abend über der Marke von 1,03 CHF. Aktuell wird er zu 1,0306 gehandelt, nach 1,0312 am späten Nachmittag. Der Euro ist mit 1,0731 nach 1,0741 CHF etwas billiger geworden.

Die Gemeinschaftswährung bewegt sich damit weiter in Richtung Parität zur US-Währung. Zuletzt war ein Euro für einen Dollar Ende 2002 zu haben. Grund des jüngsten Kursrutsches: Die US-Notenbank Fed hatte ihren Leitzins zur Wochenmitte zum zweiten Mal nach der Finanzkrise angehoben und für kommendes Jahr statt bisher zwei nun drei weitere Schritte in Aussicht gestellt. Höhere Zinsen können Anlagen im Dollar-Raum attraktiver machen.

Für eine kleine Überraschung sorgte am Donnerstag die mexikanische Zentralbank. Sie hob den Leitzins um 0,50 Prozentpunkte auf 5,75 Prozent an. Am Markt war eine Erhöhung um 0,25 Punkte erwartet worden. Der mexikanische Peso machte daraufhin einen Teil seiner Verluste infolge des Fed-Zinsschrittes wett und erholte sich bis auf 20,3288 Peso je Dollar.

Der mexikanische Peso war im November nach dem Sieg von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl stark unter Druck geraten. Investoren befürchten eine protektionistischen Handelspolitik der USA unter Trump, die Mexiko schaden könnte.

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