NÜRNBERG (dpa-AFX) - Die Stimmung der deutschen Verbraucher hat sich zu Jahresbeginn auf hohem Niveau gehalten. Wie das Marktforschungsunternehmen GfK am Mittwoch mitteilte, liegt das Konsumklima unverändert bei 9,4 Punkten. Die Stimmung zeige derzeit keinen klaren Trend, kommentierte das Unternehmen. In den Vormonaten hatten vor allem der hohe Flüchtlingsstrom und die erhöhte Terrorgefahr die Stimmung belastet.

"Gestützt wird das Konsumklima nach wie vor durch die gute Lage am Arbeitsmarkt, steigende Tarifeinkommen und die niedrige Inflation", sagte GfK-Experte Rolf Bürkl. Diese guten Rahmenbedingungen dürften in den kommenden Monaten anhalten. Die Sparneigung der privaten Haushalte sei wegen der niedrigen Zinsen gering, was im Umkehrschluss zu einer hohen Neigung zu Anschaffungen führe.

Die Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten seit Jahresbeginn konnten der im längeren Vergleich guten Stimmung nichts anhaben. "Noch immer besitzt ein geringer Teil der Deutschen Aktien, weshalb Börsenturbulenzen zumeist nicht direkt auf das Konsumklima durchschlagen", erklärte Bürkl. Stärker seien die Unternehmen betroffen, wie etwa das am Montag deutlich gefallene Ifo-Geschäftsklima zeige.

Den anhaltenden Verfall der Ölpreise bezeichnete Bürkl als zweischneidiges Schwert. "Auf der einen Seite werden die Verbraucher über geringere Benzin- und Heizölpreise entlastet, was Spielraum für anderweitige Ausgaben eröffnet." Andererseits könnten geringere Ölpreise auf Umwegen die deutschen Unternehmen und damit die Gesamtwirtschaft belasten. So müssten Länder mit starker Rohölförderung derzeit auf Einnahmen aus dem Ölexport verzichten, was wiederum deutsche Warenausfuhren in diese Länder belasten könne.

Die Daten im Überblick:

^ Februar Prognose Januar Dezember

Konsumklima 9,4 9,3 9,4 9,3

Konjunkturerwartungen --- --- 4,2 2,9

Einkommenserwartungen --- --- 47,2 50,8

Anschaffungsneigung --- --- 52,7 49,0°

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