Die Einfuhren verbilligten sich um durchschnittlich 9,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Im Oktober (-13,0 Prozent) und im September (-14,3 Prozent) war es noch deutlicher nach unten gegangen. "Ausschlaggebend für die starken Rückgänge ist weiterhin vor allem ein Basiseffekt durch die hohen Preissteigerungen im Vorjahr aufgrund des Kriegs in der Ukraine", hieß es dazu. Von Oktober auf November fielen die Preise ebenfalls, allerdings nur um 0,1 Prozent.

Da die deutsche Wirtschaft viele Vorprodukte und Rohstoffe aus dem Ausland bezieht, kommen sinkende Einfuhrpreise verzögert auch bei der allgemeinen Inflation an. Die allgemeinen Lebenshaltungskosten sind im November mit 3,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat so niedrig wie seit rund zweieinhalb Jahren nicht mehr. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) sagt für 2024 eine Inflationsrate von 2,4 Prozent voraus, nach 5,9 Prozent im zu Ende gehenden Jahr.

Im November fielen die Energieeinfuhren um 31,7 Prozent günstiger aus als ein Jahr zuvor. Ein Grund dafür sind vor allem sinkende Preise für importiertes Erdgas, das 47,0 Prozent weniger kostete. Erheblich günstiger waren zudem Strom (-47,3 Prozent), Steinkohle (-31,6 Prozent), Erdöl (-13,4 Prozent) sowie Mineralölerzeugnisse (-17,0 Prozent). Viele dieser Güter waren ein Jahr zuvor kriegsbedingt knapp und hatten sich deshalb merklich verteuert.

Etliche Nahrungsmittel verteuerten sich dagegen im November. Importierte Obst- und Gemüseerzeugnisse kosteten 4,7 Prozent mehr als vor Jahresfrist, bei Getränken gab es ein Plus von 6,4 Prozent. Die Preise für Milch und Milcherzeugnisse fielen hingegen um 12,9 Prozent, die für pflanzliche und tierische Öle und Fette um 8,5 Prozent. Zu deutlich niedrigeren Preisen importiert wurden dagegen Weizen (-31,1 Prozent) und Rohkaffee (-5,3 Prozent).

(Bericht von Rene Wagner - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)