Von Andreas Plecko

WIESBADEN (Dow Jones)--Die Strompreise haben im Dezember für einen deutlichen Anstieg der Erzeugerpreise in Deutschland gesorgt. Die Produzentenpreise erhöhten sich um 0,8 gegenüber dem Vormonat, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Von Dow Jones News befragte Volkswirte hatten lediglich einen Anstieg um 0,3 Prozent erwartet. Gegenüber dem Vorjahr ergab sich ein Plus von 0,2 Prozent. Die Prognose hatte dagegen auf ein Minus von 0,4 Prozent gelautet.

Hauptverantwortlich für den Anstieg der gewerblichen Erzeugerpreise auf Jahressicht war die Preisentwicklung von Strom, wie die Statistiker erklärten. Strom war über alle Abnehmergruppen hinweg 5,9 Prozent teurer als ein Jahr zuvor.

Die Energiepreise waren im Durchschnitt 0,1 Prozent niedriger als im Vorjahr. Gegenüber dem Vormonat stiegen diese Preise jedoch um 2,3 Prozent. Preisrückgänge gegenüber dem Vorjahresmonat waren für Mineralölerzeugnisse (minus 13,5 Prozent) und Erdgas in der Verteilung (minus 3,3 Prozent) zu verzeichnen. Ohne Berücksichtigung von Energie lagen die Erzeugerpreise 0,3 Prozent höher als im Vorjahr.

Für das Gesamtjahr 2020 ergab sich ein Rückgang der Erzeugerpreise um 1,0 Prozent. Im Jahresdurchschnitt hatte die Entwicklung der Erdgaspreise aufgrund des hohen Wägungsanteils von Erdgas den größten Einfluss auf die Veränderungsrate der Erzeugerpreise. Erdgas war 10,0 Prozent billiger, Mineralölerzeugnisse waren 14,5 Prozent günstiger. Dagegen war Strom im Durchschnitt um 0,8 Prozent teurer.

Bei dieser Statistik werden die Preise ab Fabrik erhoben, also bevor die Produkte und Rohstoffe in den Handel kommen. Die Erzeugerpreise können damit einen frühen Hinweis auf die Entwicklung der Inflation geben. In der Regel schlagen veränderte Erzeugerpreise früher oder später auf den Handel und damit auf die Verbraucher durch.

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/apo/cbr

(END) Dow Jones Newswires

January 20, 2021 02:17 ET (07:17 GMT)