Die Bun­des­bank hat im Jahr 2019 rund 55.200 fal­sche Euro-Bank­no­ten im Nenn­wert von 3,3 Mil­lio­nen Euro re­gis­triert. Die Zahl der Fäl­schun­gen sank ge­gen­über dem Vor­jahr um 5 Pro­zent. Rein rech­ne­risch ent­fie­len damit sie­ben fal­sche Bank­no­ten auf 10.000 Ein­woh­ner.

'Die Falsch­geld­zah­len sind wei­ter zu­rück­ge­gan­gen. Grund dafür ist die Ein­füh­rung der neuen Bank­no­ten der Eu­ro­pa-Serie mit ver­bes­ser­tem Fäl­schungs­schutz.', sagte Jo­han­nes Beer­mann, das für Bar­geld zu­stän­di­ge Vor­stands­mit­glied der Deut­schen Bun­des­bank. 'Ins­be­son­de­re die An­zahl der 50-Euro-Fäl­schun­gen ist deut­lich ge­sun­ken.'

Die Fäl­schun­gen ver­teil­ten sich 2019 wie folgt auf die ein­zel­nen Stü­cke­lun­gen:

Noten

Anzahl

Anteil (gerundet)

5 €

526

1 %

10 €

2.397

4 %

20 €

13.463

24 %

50 €

31.028

56 %

100 €

5.003

9 %

200 €

1.299

2 %

500 €

1.143

3 %

Gesamt

55.159

Die Zahl der Fäl­schun­gen lag im zwei­ten Halb­jahr 2019 mit rund 27.600 Stück un­ver­än­dert zu dem Auf­kom­men an Fäl­schun­gen im ers­ten Halb­jahr (27.600 Stück).

Fal­sche Bank­no­ten er­ken­nen

Jeder kann Bank­no­ten schnell selbst prü­fen - nach dem Prin­zip 'Füh­len-Sehen-Kip­pen'. Für Falsch­geld gibt es kei­nen Er­satz.

Meh­re­re Si­cher­heits­merk­ma­le kann man bei die­sem Ver­fah­ren prü­fen:

  • Füh­len:
    • Bank­no­ten­pa­pier hat ein be­son­de­res Griff­ge­fühl. Es fühlt sich grif­fig und fest an. (Aus­nah­me: 5- und 10-Euro-Noten sind la­ckiert und füh­len sich des­halb glatt und fest an.) Schon beim An­fas­sen der Bank­no­te kön­nen so ein­fa­che Fäl­schun­gen oft er­kannt wer­den. Zur Si­cher­heit emp­feh­len wir je­doch, wei­te­re Merk­ma­le zu prü­fen.
    • Auf der Vor­der­sei­te der Bank­no­ten sind zum Bei­spiel her­vor­ge­ho­be­ne Teile des Druck­bil­des als Re­li­ef zu füh­len. Am obe­ren Rand fin­det sich in der Eu­ro­pa-Serie der Schrift­zug 'BCE ECB EЦБ EZB EKP EKT EKB BĊE EBC' (sowie 'ESB' ab der 50-Euro-Note) und zu­sätz­lich Schraf­fu­ren am rech­ten und lin­ken Rand.
  • Sehen:
    • Das Was­ser­zei­chen lässt sich im un­be­druck­ten Be­reich jeder Note als Schat­ten­bild sehen, wenn man sie gegen das Licht hält.
    • Im obe­ren Be­reich des Ho­lo­gramm­strei­fens be­fin­det sich bei der Eu­ro­pa-Serie ab der 20-Euro-Note ein durch­sich­ti­ges Fens­ter. Es zeigt eine Ab­bil­dung des Ge­sichts der Eu­ro­pa.
  • Kip­pen:
    • Die Ho­lo­gramm­ele­men­te ver­än­dern sich beim Kip­pen der Bank­no­te. Es zei­gen sich re­gen­bo­gen­far­bi­ge Ef­fek­te, wel­che die Mo­ti­ve um­ge­ben.
    • Die Bank­no­ten der Eu­ro­pa-Serie wei­sen zudem auf der Vor­der­sei­te links unten die Sma­ragd­zahl auf: Beim Kip­pen ver­än­dert sich die Farbe, und ein hel­ler Bal­ken wan­dert auf- be­zie­hungs­wei­se ab­wärts.
    • Die 100- und 200-Euro-Bank­no­ten wur­den zu­sätz­lich si­cher­heits­tech­nisch auf­ge­wer­tet: In der Sma­ragd­zahl sind meh­re­re Euro-Sym­bo­le zu sehen, die ihre Größe und Farbe än­dern. Im Ho­lo­gramm ist das Sa­tel­li­ten­merk­mal zu fin­den. Hier krei­sen zwei Euro-Zei­chen um die Wert­zahl.

Bei der Prü­fung einer ver­däch­ti­gen Bank­no­te soll­te man eine zwei­fels­frei echte Bank­no­te zum Ver­gleich her­an­zie­hen.

An­zahl fal­scher Mün­zen deut­lich höher

Im Jahr 2019 wur­den rund 42.100 fal­sche Mün­zen im deut­schen Zah­lungs­ver­kehr fest­ge­stellt. Im Vor­jahr lag das Auf­kom­men bei rund 33.100 fal­schen Mün­zen. Damit ent­fie­len in Deutsch­land rech­ne­risch fünf fal­sche Mün­zen auf 10.000 Ein­woh­ner.

Die Fäl­schun­gen tra­ten aus­schlie­ß­lich bei den drei höchs­ten Stü­cke­lun­gen auf und ver­teil­ten sich im Jahr 2019 wie folgt:

Münzen

Anzahl

Anteil (gerundet)

50 Cent

963

2 %

1 €

4.030

10 %

2 €

37.058

88 %

Gesamt

42.051

Mit rund 22.300 Stück lag die An­zahl fal­scher Mün­zen im zwei­ten Halb­jahr über der im ers­ten Halb­jahr2019 re­gis­trier­ten An­zahl (rund 19.800 Fäl­schun­gen).

Mün­zen auf Echt­heit prü­fen

Fol­gen­de Hin­wei­se kön­nen die Echt­heits­prü­fung von Mün­zen er­leich­tern:

  • Bei ech­ten Mün­zen tritt das Münz­bild deut­lich ab­ge­grenzt aus dem Münz­grund her­vor. Münz­fäl­schun­gen wir­ken da­ge­gen oft ver­schwom­men und wei­sen häu­fig Un­eben­hei­ten auf.
  • Die Farb­tö­nung weicht in der Regel von ech­ten Mün­zen ab.
  • Die Rand­prä­gun­gen der ech­ten 2-Euro-Mün­zen sind ge­sto­chen scharf in den Münz­rand ein­ge­prägt. Fäl­schun­gen wei­sen häu­fig un­voll­stän­di­ge oder un­re­gel­mä­ßi­ge Rand­prä­gun­gen auf.
  • Echte 1-Euro- und 2-Euro-Mün­zen sind nur schwach ma­gne­tisch. Sie blei­ben zwar am Ma­gne­ten haf­ten, las­sen sich dann aber auch leicht wie­der ab­lö­sen. Fäl­schun­gen hin­ge­gen wer­den in der Regel nicht an­ge­zo­gen oder haf­ten sehr fest am Ma­gne­ten.
Falsch­geld­prä­ven­ti­on

Die Bun­des­bank bie­tet über ihr Fi­li­al­netz un­ent­gelt­li­che Schu­lun­gen für Kre­dit­wirt­schaft, Ein­zel­han­del und an­de­re In­ter­es­sier­te an. Die Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer be­kom­men dort auch ty­pi­sche Fäl­schun­gen zum Füh­len, Sehen und Kip­pen vor­ge­stellt. Dar­über hin­aus wer­den Merk­ma­le, die sich mit Lupen, Prüf­stif­ten oder UV-Lam­pen er­ken­nen las­sen, er­klärt. Diese häu­fig im ge­werb­li­chen Be­reich ver­wen­de­ten Hilfs­mit­tel soll­ten je­doch immer in Kom­bi­na­ti­on mit der Prü­fung an­de­rer Si­cher­heits­merk­ma­le ge­nutzt wer­den. Die Kon­takt­da­ten der Fi­lia­len fin­den Sie auf der In­ter­net­sei­te der Bun­des­bank.

Wei­ter­hin kön­nen kos­ten­los In­for­ma­ti­ons­ma­te­ria­li­en (Bro­schü­ren und Pos­ter) bei der Bun­des­bank be­stellt wer­den. Zudem kann über die In­ter­net­sei­te der Bun­des­bank ein in­ter­ak­ti­ves Lern­pro­gramm 'Falsch­geld er­ken­nen' auf­ge­ru­fen wer­den.

Haben Sie den Ver­dacht, eine fal­sche Bank­no­te zu be­sit­zen, wen­den Sie sich an eine der 35 Fi­lia­len der Bun­des­bank, an ihre Haus­bank, oder sen­den Sie diese an die Falsch­geld­stel­le der Bun­des­bank. Ein­deu­tig fal­sche Bank­no­ten und Mün­zen sind um­ge­hend der Po­li­zei an­zu­zei­gen und dort ab­zu­ge­ben. So gehen wich­ti­ge Hin­wei­se auf Per­so­nen, die Falsch­geld in Um­lauf brin­gen, nicht ver­lo­ren.

Deutsche Bundesbank veröffentlichte diesen Inhalt am 24 Januar 2020 und ist allein verantwortlich für die darin enthaltenen Informationen.
Unverändert und nicht überarbeitet weiter verbreitet am 24 Januar 2020 10:00:00 UTC.

Originaldokumenthttps://www.bundesbank.de/de/presse/pressenotizen/erneut-weniger-falsche-banknoten-in-deutschland-823224

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