FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Staatsanleihen haben am Mittwoch weiter im Kurs zugelegt. Am Markt wurde auf ein Gemisch schwacher Konjunkturdaten und fallender Inflationserwartungen verwiesen. Spekulationen auf eine noch lockerere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) erhielten dadurch Nahrung.

Der für den deutschen Markt richtungweisende Euro-Bund-Future stieg bis zum Abend um 0,27 Prozent auf 159,82 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen lag bei 0,57 Prozent. Auch in anderen Euroländern waren Staatsanleihen gefragt, obwohl zur Wochenmitte neue Papiere auf den Markt kamen, was die Kurse normalerweise belastet.

Konjunkturzahlen aus dem Euroraum enttäuschten. Die Industrieproduktion ging im November deutlich zurück, was nur zum Teil eine Folge der milden Witterung und einer entsprechend geringen Energieproduktion war. Inflationszahlen aus Frankreich fielen zwar etwas höher aus als erwartet. Die Teuerung liegt aber, wie auch im gesamten Euroraum, immer noch außergewöhnlich niedrig.

Hinzu kommt, dass die Inflationserwartungen an den Finanzmärkten zuletzt weiter gefallen sind. Ein wesentlicher Grund dafür dürfte die nicht enden wollende Talfahrt der Ölpreise sei. Am Mittwoch sah es zunächst nach einer Stabilisierung aus, am Abend kam es aber zu einem erneuten Preissturz. Einige Analysten erwarten, dass die EZB ihre bereits sehr expansive Geldpolitik wegen der schwachen Inflation bald weiter lockern könnte./bgf/men