FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen haben am Dienstag etwas zugelegt. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future stieg bis zum späten Nachmittag um 0,09 Prozent auf 157,47 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe fiel auf 0,61 Prozent. Auch an den meisten anderen Anleihemärkten der Eurozone gingen die Renditen zurück.

Die zuvor mit Spannung erwarteten Zahlen zu den US-Verbraucherpreisen gaben dem Markt keine klare neue Richtung. Die Inflation lag im Rahmen der Erwartungen. Die Jahresinflationsrate ist im Februar von 2,1 Prozent im Vormonat auf 2,2 Prozent gestiegen. Ohne schwankungsanfällige Komponenten wie Energie stiegen die Verbraucherpreise wie schon im Januar um 1,8 Prozent im Jahresvergleich.

"Die niedrige Arbeitslosenquote schlägt sich bislang noch nicht in einer deutlich anziehenden Kernteuerung nieder", sagte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt bei der VP Bank. "Von Inflationsdruck kann jedenfalls keine Rede sein." Leitzinserhöhungen dürften weiterhin graduell erfolgen. Der neue Notenbankchef, Jerome Powell, werde auf Sicht fahren und im weiteren Jahresverlauf nichts überstürzen. An den Finanzmärkten wird fest damit gerechnet, dass die US-Notenbank Fed den Leitzins bei der nächsten Sitzung am 21. März anheben wird.

Für Verunsicherung sorgten die jüngsten Entscheidungen von US-Präsident Donald Trump. Er gab bekannt, dass er seinen Außenminister Rex Tillerson durch CIA-Chef Mike Pompeo ersetzt. Tillerson galt als gemäßigter Regierungsvertreter, der mit Trump nicht immer auf einer Linie lag. Der Personalwechsel reiht sich ein in zahlreiche Rücktritte und Entlassungen in Trumps Administration. Erst vergangene Woche hatte Trumps Wirtschaftsberater Gary Cohn seinen Rückzug angekündigt./jsl/tos