WIESBADEN - Im dritten Quartal 2015 haben in Deutschland insgesamt 885 000 Personen Elterngeld bezogen. Davon waren 83 % (738 000) Mütter und 17 % (147 000) Väter. Dies teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis der Bestandsstatistik zum Elterngeld mit. Die Statistik liefert erstmals auch Daten zum neu eingeführten Elterngeld Plus. Eltern, deren Kinder ab dem 1. Juli 2015 geboren wurden, können zwischen dem Bezug von Basiselterngeld (bisheriges Elterngeld) und dem Bezug von Elterngeld Plus wählen oder beides kombinieren. Die Bezugsdauer für Eltern kann sich hierdurch erheblich verlängern, denn aus einem bisherigen Elterngeldmonat werden zwei Elterngeld-Plus-Monate.

Für die überwiegende Mehrheit der Beziehenden (rund 800 000 Personen) galt noch die frühere Rechtslage, sodass Elterngeld Plus für diesen Personenkreis nicht in Betracht kam.

Von den Beziehenden, deren Kind ab dem 1. Juli 2015 geboren wurde, entschieden sich bislang knapp 14 % für die Inanspruchnahme von Elterngeld Plus. Spitzenreiter beim Einstieg in das Elterngeld Plus ist das Land Thüringen; hier entschieden sich bereits 23 % der Berechtigten für die neue Art der Inanspruchnahme.

Für Mütter, die sich gegen die Inanspruchnahme von Elterngeld Plus entschieden, lag der durchschnittliche monatliche Elterngeldanspruch bei 772 Euro, während Müttern, die durchgängig oder zeitweise Elterngeld Plus beantragten, durchschnittlich monatlich 472 Euro Elterngeld gewährt wurde. Dafür war aber die voraussichtliche durchschnittliche Bezugsdauer von Müttern ohne Elterngeld Plus 11,7 Monate, während sie bei Müttern mit Elterngeld Plus 20,6 Monate betrug.

Da nur 46 % der Elterngeld beziehenden Väter gleich nach der Geburt des Kindes in den Elterngeldbezug einsteigen, sind Väter von ab dem 1. Juli 2015 geborenen Kindern bisher nur teilweise statistisch erfasst.

Land Leistungs-
bezüge
insgesamt
Davon Beziehende mit ab dem 1. Juli 2015
geborenen Kindern (neue Rechtslage)
zusammen davon
ohne Elterngeld Plus mit Elterngeld Plus
Anzahl Anteil an Spalte 2 in %
1 2 3 4
Hierunter werden auch Beziehende gezählt, die diese Art der Leistung nicht über den gesamten Bezugszeitraum, sondern nur zeitweise beziehen möchten. Die Inanspruchnahme muss nicht in den aktuellen Berichtszeitraum fallen.
Die Angaben zu Brandenburg enthalten keine Daten aus den Meldebezirken Havelland und Oder-Spree.
Die Angaben zu Niedersachsen enthalten keine Daten aus dem Meldebezirk Hemmingen.
Baden-Württemberg 112 790 10 039 87,9 12,1
Bayern 163 585 17 479 89,5 10,5
Berlin 40 361 1 920 89,4 10,6
Brandenburg 20 764 2 326 88,5 11,5
Bremen 6 988 655 85,5 14,5
Hamburg 24 273 2 260 92,4 7,6
Hessen 74 115 7 953 88,5 11,5
Mecklenburg-Vorpommern 17 100 2 170 89,1 10,9
Niedersachsen 71 692 8 140 81,8 18,2
Nordrhein-Westfalen 182 669 16 958 84,6 15,4
Rheinland-Pfalz 40 766 4 215 81,0 19,0
Saarland 8 690 964 86,7 13,3
Sachsen 44 784 2 856 81,8 18,2
Sachsen-Anhalt 19 670 2 769 84,8 15,2
Schleswig-Holstein 30 970 3 310 87,9 12,1
Thüringen 25 823 2 821 76,8 23,2
Deutschland 885 040 86 835 86,2 13,8

Weitere Auskünfte gibt:
Andrea Wolff,
Telefon: +49 611 75 8137,
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Elterngeld: 14 % der Neueinsteiger entscheiden sich für Elterngeld Plus (PDF, 78 kB, Datei ist nicht barrierefrei)

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Ergebnisse und weiterführende Informationen liegen im Themenbereich Eltern- und Betreuungsgeld vor.

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Destatis - Federal Statistical Office of Germany veröffentlichte diesen Inhalt am 27 Januar 2016 und ist allein verantwortlich für die darin enthaltenen Informationen. Unverändert und nicht überarbeitet weiter verbreitet am 27 Januar 2016 07:10:28 UTC.

Das Originaldokument ist verfügbar unter: https://www.destatis.de/DE/PresseService/Presse/Pressemitteilungen/2016/01/PD16_027_22922.html;jsessionid=030F6CE4595CFC42C99C2A33A0161117.cae3