Mercedes strebe weiterhin an, die Vorschriften zu erfüllen, könne das aber nicht garantieren, sagte Zetsche auf der Automesse in Detroit am Montag. Es gehe allerdings nicht nur darum, dann drohende Strafzahlungen gegen die Kosten einer rechtskonformen Neuwagenflotte abzuwägen. "Das ist nicht eine rein wirtschaftliche Frage, der Aspekt Reputation könnte auch eine Rolle spielen", ergänzte er. Ab 2021 sollen neue Pkw im EU-weiten Durchschnitt nicht mehr als 95 Gramm CO2 je Kilometer ausstoßen. Für jedes Gramm darüber muss der Hersteller 95 Euro Strafe je verkauftem Fahrzeug zahlen.

Mercedes-Benz muss im Flottenschnitt 100 Gramm einhalten, denn die herstellerspezifischen Ziele beziehen etwa das Gewicht der Fahrzeuge mit ein. Schon 2016 hatte Mercedes erstmals seit 2007 die CO2-Emissionen nicht mehr senken können und stagnierte bei 123 Gramm. Hauptgrund ist die hohe Nachfrage nach schweren SUV, die relativ viel Sprit verbrauchen. Der Absatz CO2-freier Elektroautos, die die Klimabilanz verbessern, soll mit neuen Modellen erst Anfang des kommenden Jahrzehnts in Fahrt kommen.