DAVOS (dpa-AFX) - Kurz vor der Amtsübernahme des neuen US-Präsidenten Donald Trump hat Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen mit Nachdruck für die Nato geworben. "Wir kämpfen für etwas, nicht gegen etwas", sagte die CDU-Politikerin am Mittwoch auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos.

"Wir kämpfen für Demokratie, für offene Gesellschaften, für Rechtsstaatlichkeit, für Menschenrechte." Diese Werte seien es, die Europa und die USA in der Allianz verbänden.

Trump hatte kürzlich die Nato in ihrem jetzigen Zustand als "obsolet" bezeichnet und damit unter den Nato-Partnern Sorge über die Fortsetzung der Zusammenarbeit genährt.

Von der Leyen betonte erneut, dass die europäischen Mitglieder der Verteidigungsallianz sich wie von Trump gefordert stärker engagieren müssten. "Europa muss einen fairen Anteil an der Last schultern." Aber dies geschehe zum Teil bereits; so habe Deutschland seinen Verteidigungsetat erhöht, sein Personal aufgestockt.

Deutschland müsse eine Führungsrolle in Europa übernehmen, eine Führung "aus der Mitte heraus". Dies gehöre zum Kern von Demokratie: gemeinsam zu überlegen, wie Lösungen aussehen könnten, auch wenn dies manchmal lange dauern könne und frustrierend sei. Lange Zeit hätten sich auch die USA keine starke europäische Verteidigungspolitik gewünscht, sagte von der Leyen. "Das hat sich grundlegend geändert."/bvi/DP/stw