Brüssel/Berlin (Reuters) - Die verschärften Eindämmungsmaßnahmen im Kampf gegen die Corona-Krise trifft viele Einzelhändler in der Euro-Zone hart.

Sie mussten im November spürbare Umsatzrückgänge wegstecken, wie die Statistikbehörde Eurostat am Donnerstag mitteilte. Zum Oktober gab es im Durchschnitt ein Minus von 6,1 Prozent und zum Vorjahresmonat einen Rückgang von 2,9 Prozent. Vor allem die Verkäufer von Textilien, Bekleidung und Schuhen verzeichneten kräftige Einbußen von 17 Prozent und binnen Jahresfrist sogar von knapp 28 Prozent. Gewinner der Krise sind vor allem Versand- und Internethändler. Sie erhöhten ihren Umsatz zum November 2019 um 32 Prozent.

In Deutschland lief das Geschäft allerdings vergleichsweise gut. Die Händler steigerten trotz der Virus-Pandemie im Gesamtjahr 2020 ihren Umsatz um 5,3 Prozent und damit so stark wie noch nie seit Beginn der Datenerhebung 1994, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag zu einer ersten Schätzung mitgeteilt hatte. Aber auch hier gibt es eine enorme Kluft innerhalb des Handels: Während der Internethandel brummt, bangen viele kleinere Geschäfts wegen des wiederholten Lockdowns ums Überleben. Laut Branchenverband HDE könnte es bis zu 50.000 Pleiten geben.