Chinesische Ballons besuchten US-Sehenswürdigkeiten, sagt das Pentagon

Vier frühere chinesische Spionageballonflüge über den Vereinigten Staaten haben Orte überflogen, die für Peking von Interesse sein könnten, sagte das Pentagon am Mittwoch, ohne näher auf die Flugrouten der Ballons einzugehen oder ob es sich um militärische Einrichtungen handelte.

Der Sprecher des Pentagon, Brigadegeneral Patrick Ryder, sagte, die Vereinigten Staaten hätten von den vier vergangenen Flügen gewusst, bevor sie den jüngsten chinesischen Ballon entdeckt hätten.

Ein US-Kampfflugzeug schoss diesen Ballon am Samstag vor der Küste von South Carolina ab und löste damit die Verurteilung Chinas aus, das behauptete, es handele sich um ein ziviles Luftfahrzeug.

"Sie befanden sich über Gebieten, die für die Chinesen von Interesse sein könnten", sagte Ryder gegenüber Reportern.

Ryder sagte, dass die Schiffe der U.S. Navy immer noch mit der Bergung der Trümmer beschäftigt seien und dass Taucher und Sprengstofftechniker am Dienstag Unterwasser-Sammel- und Vermessungsarbeiten durchgeführt hätten.

Er fügte hinzu, dass die USS Carter Hall die Bergungsarbeiten leitet, bei denen auch unbemannte Unterwasserfahrzeuge eingesetzt werden.

Ryder sagte, der Ballon sei Teil eines größeren chinesischen Überwachungsballonprogramms.

Ein hochrangiger US-General sagte am Montag, dass das Militär nicht in der Lage gewesen sei, frühere Spionageballons in Echtzeit zu erkennen, bevor der Ballon am 28. Januar auftauchte, und bezeichnete dies als "Bewusstseinslücke".

Das Pentagon teilte am Wochenende mit, dass chinesische Spionageballons mindestens dreimal während der Amtszeit von Präsident Donald Trump und einmal unter Präsident Joe Biden kurz über die Vereinigten Staaten geflogen sind.

Die Vereinigten Staaten hielten in Washington und Peking Besprechungen mit ausländischen Diplomaten aus 40 Ländern über den chinesischen Ballon ab, den Washington am Samstag abgeschossen hatte, weil er über US-Territorium spioniert hatte, sagten ein hoher Regierungsbeamter und Diplomaten am Dienstag.

Der Ballon hat in Washington einen politischen Aufruhr ausgelöst und den obersten US-Diplomaten Antony Blinken dazu veranlasst, eine Reise nach Peking abzusagen, von der beide Länder gehofft hatten, dass sie ihre angespannten Beziehungen beruhigen würde.

China hat erklärt, es habe sich um einen Wetterballon gehandelt, der vom Kurs abgekommen und in den amerikanischen Luftraum eingedrungen sei, und hat die Vereinigten Staaten beschuldigt, überreagiert zu haben.

Das Weiße Haus hat jegliche drastische Auswirkung des Vorfalls auf die Beziehungen zwischen den USA und China heruntergespielt. Biden selbst sagte am Montag, der Vorfall habe die Beziehungen nicht geschwächt.