Von Paul Hannon und Eun-young Jeong

WASHINGTON/PEKING (Dow Jones)--Die USA waren 2020 nicht mehr das Land mit den höchsten ausländischen Direktinvestitionen. Neuinvestitionen ausländischer Unternehmen in die USA fielen im vergangenen Jahr um 49 Prozent, wie aus Daten der Vereinten Nationen hervorgeht. In China stiegen die ausländischen Direktinvestitionen dagegen um 4 Prozent. Jahrzehntelang hatten die USA die Rangliste angeführt.

Die Verschiebung ausländischer Direktinvestitionen Richtung China findet schon seit einigen Jahren statt. Doch die Entwicklung hat sich im Pandemie-Jahr 2020 noch beschleunigt. China zementierte seine Stellung als Fabrik der Welt und weitete seinen Anteil am Welthandel aus.

2016 hatten die ausländischen Direktinvestitionen in den USA mit 472 Milliarden US-Dollar ihren Höhepunkt, während China seinerzeit auf 134 Milliarden kam. Seitdem stiegen die Investitionen in China kontinuierlich, während jene in den USA jedes Jahr zurückgingen.

China konnte vergangenes Jahr zwar die USA überholen, der Gesamtbestand ausländischer Investitionen ist in den Vereinigten Staaten aber immer noch wesentlich höher.

2020 hat sich bei den ausländischen Direktinvestitionen ein starker Ost-West-Gegensatz gezeigt. So zog Ostasien ein Drittel aller Investitionen an. In Indien stiegen die Auslandsinvestitionen um 13 Prozent, vor allem dank einer stärkeren Nachfrage nach digitalen Dienstleistungen.

In der EU sackten die Investitionen dagegen um 71 Prozent ab. Italien und Großbritannien, die besonders unter der Corona-Pandemie litten, zogen keine neuen Investitionen an. In Deutschland sanken die ausländischen Direktinvestitionen um 61 Prozent.

(Mitarbeit: Stella Yifan Xie und James T. Areddy)

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January 25, 2021 01:22 ET (06:22 GMT)