Die westlichen Sanktionen, die gegen Moskau als Reaktion auf den Krieg gegen die Ukraine verhängt wurden, haben die Suche nach Alternativen zu russischem Gas angeheizt und die globalen Gaspreise in die Höhe schnellen lassen. Prognosen zufolge wird sich die Nachfrage nach LNG bis 2040 verdoppeln.
Cheniere hat sich durch die rasche Ausweitung der Produktion zu einem der führenden LNG-Anbieter entwickelt. Das Unternehmen hat vor kurzem eine 8 Milliarden Dollar teure Erweiterung einer Anlage in Corpus Christi, Texas, genehmigt und zuvor eine Erweiterung in Sabine Pass, Louisiana, abgeschlossen.
"Beide Standorte sind reif und bereit für viel größere Erweiterungen", sagte Chief Executive Jack Fusco in einer Telefonkonferenz. Regulierungsreformen in den USA könnten "Projekte wie unsere und das, was wir vorhaben, längerfristig beschleunigen", sagte er.
Fusco spielte eine Entscheidung zur Luftverschmutzung herunter, die teure Änderungen an seinen Anlagen erfordern könnte. Die Testergebnisse für die Formaldehyd-Emissionen der Gasturbinen werden Anfang September erwartet.
Sollten diese Tests ergeben, dass Änderungen erforderlich sind, wäre Cheniere "in der Lage, eine Lösung zu entwickeln, die die Einhaltung der Vorschriften ohne wesentliche finanzielle oder betriebliche Auswirkungen ermöglicht", so Fusco.
Cheniere hat einen Großteil seiner LNG-Produktion in diesem Jahr verkauft, so Finanzchef Zach Davis, und hat Verträge für die zukünftige Produktion aus noch nicht genehmigten Anlagen abgeschlossen.
Die Aktien fielen im Nachmittagshandel leicht auf $145,29.
Höhere Gewinne haben es dem Unternehmen ermöglicht, die Schuldentilgung zu beschleunigen und einen größeren Anteil der zukünftigen Gewinne für die Aktionäre zu verwenden, sagte Davis.
"Es wird im Laufe der Zeit eine ganze Menge Geld für Aktienrückkäufe zur Verfügung stehen", sagte er, ohne Details zu nennen. Ein neuer Plan für die Verwendung der Barmittel für Schulden und Renditen wird bis zum Jahresende veröffentlicht werden, sagte er. Die Vereinigten Staaten, die sich verpflichtet haben, zusätzliches Flüssigerdgas (LNG) an europäische Länder zu liefern, wurden in der ersten Hälfte des Jahres 2022 zum größten Exporteur des unterkühlten Brennstoffs.
Das Unternehmen hob seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr zum zweiten Mal in diesem Jahr an, und zwar auf einen bereinigten Gewinn zwischen 9,8 und 10,3 Mrd. USD, gegenüber einer Prognose von 7 bis 7,5 Mrd. USD zu Beginn des Jahres.
Cheniere hat im zweiten Quartal einen Nettogewinn von 741 Millionen Dollar oder 2,90 Dollar pro Aktie erzielt, verglichen mit einem Verlust von 329 Millionen Dollar oder 1,30 Dollar pro Aktie im Vorjahr.
