Mailand (awp/sda/reu) - Der chinesische Staatskonzern ChemChina will nach dem geplanten Börsengang von Pirelli nicht mehr die Kontrollmehrheit an dem weltweit fünftgrössten Reifen-Hersteller halten.

ChemChina wolle damit signalisieren, dass Firmen aus der Volksrepublik einen marktfreundlichen Ansatz für ihre Investitionen in Europa hätten, sagte Pirelli-Chef Marco Tronchetti Provera am Montag. Die Chinesen würden nach dem für den 4. Oktober geplanten Börsengang der italienischen Pirelli noch zwischen 45 und 46,7 Prozent an dem Conti-Rivalen halten.

ChemChina hatte vor zwei Jahren 65 Prozent an Pirelli übernommen und sich damit Zugang zu dem rentablen Markt für Premium-Reifen gesichert. Anschliessend wurde der 1872 gegründete Konzern von der Börse genommen.

Nun ist die Rückkehr geplant. Dabei wird eine Marktbewertung von bis zu 8,3 Milliarden Euro angestrebt - die Aktien werden in einer Spanne von 6,30 bis 8,30 Euro pro Stück angeboten. Insgesamt sollen 40 Prozent der Pirelli-Anteile verkauft werden.

Ein ähnliches Vorgehen hat ChemChina auch beim dieses Jahr übernommenen SBasler Agrochemiekonzern Syngenta in Aussicht gestellt. Auch hier denkt ChemChina nach der Übernahme und der Dekotierung über einen erneuten Börsengang nach.