Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form


Türkei, USA und Israel werden Corona-Hochrisikogebiete 

Die Türkei, die USA und Israel werden wegen stark gestiegener Corona-Fallzahlen zu Hochrisikogebieten erklärt. Für die USA und Israel gilt dies ab Sonntag, für die Türkei ab Dienstag, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Freitag mitteilte. Ebenfalls ab Sonntag werden demnach Kenia, Montenegro und Vietnam sowie Französisch-Guayana und Französisch-Polynesien als Corona-Hochrisikogebiete geführt, was besondere Quarantäne-Vorschriften nach sich zieht.


Lauterbach fordert WHO zu Aufklärung über Labor-Theorie auf 

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) aufgefordert, schnell über ihre neue Einschätzung zur sogenannten Labor-Theorie zum Ursprung des Corona-Virus im chinesischen Wuhan aufzuklären. "Die neue Einschätzung der WHO zum Ursprung des Corona-Virus hat mich sehr überrascht. Bislang hatte es sehr plausible und klare Nachweise dafür gegeben, dass es sich um einen natürlichen Übertritt von Tieren auf Menschen gehandelt hatte", sagte Lauterbach der Rheinischen Post. "Die jüngsten WHO-Äußerungen lassen nur den Schluss zu, dass der Organisation neue Erkenntnisse zur Labor-Theorie vorliegen. Ich fordere die WHO daher auf, sehr schnell diese Erkenntnisse öffentlich zu machen und die neue Einschätzung zu begründen", sagte Lauterbach. Dies sei auch im Interesse der WHO, um Spekulationen über eine Neubewertung nach dem Machtwechsel im Weißen Haus und dem schwelenden Konflikt mit China entgegenzuwirken.


Spahn: Müssen noch einmal bis Frühjahr durchhalten 

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) rechnet erneut mit Einschränkungen wegen Corona im kommenden Herbst und Winter und warnt vor einer Überlastung des Gesundheitssystems. Wie Bild unter Berufung auf eine fraktionsoffene Sitzung der CDU/CSU-Bundestagsfraktion meldet, sagte Spahn demnach: "Die vierte Welle kommt." Man müsse "noch einmal durchhalten bis zum Frühjahr." Spahn bezog sich dabei auf das Tragen von Masken. Grund für mögliche Einschränkungen sei, dass "noch nicht so viele geimpft" sind, "dass eine Belastung des Gesundheitswesens ausgeschlossen ist". Spahn warnte laut Bild: "Jeder der nicht geimpft ist, wird sich mit hoher Wahrscheinlichkeit in den nächsten Monaten anstecken." Man könne nach derzeitigem Stand eine starke Belastung oder Überlastung des Gesundheitswesens nicht ausschließen. Deshalb brauche es noch "ein ganzes Stück das Miteinander, das auf einander Achtgeben", sagte Spahn laut Teilnehmerangaben.


Dänemark schafft Maskenpflicht in Bus und Bahn ab 

In Dänemark entfällt ab Samstag die Maskenpflicht in den meisten öffentlichen Verkehrsmitteln. Da inzwischen ein Großteil der Bevölkerung gegen das Coronavirus geimpft sei, können "wir der Maske in Bussen, Zügen und U-Bahnen 'Adieu" sagen", kündigte Verkehrsminister Benny Engelbrecht an. "Wir kehren zu einem normaleren Alltag zurück", erklärte er. In Flugzeugen und an Flughäfen bleibt die Maskenpflicht aber bestehen. Der Wegfall der Verpflichtung zum Tragen einer Atemschutzmaske in Bus und Bahn war in Dänemark ursprünglich erst für den 1. September geplant gewesen.


In Israel müssen sich Kinder ab drei Jahren testen lassen 

In Israel müssen Kinder ab drei Jahren von kommender Woche an einen negativen Corona-Test für das Betreten von Schulen, Schwimmbädern, Hotels oder Sportstätten vorlegen. Ministerpräsident Naftali Bennett erklärte, ab kommendem Mittwoch seien die Corona-Tests für Kinder von drei bis elf Jahren kostenlos. Bisher mussten in Israel Kinder ab zwölf Jahren einen Nachweis über eine Corona-Impfung, Genesung oder einen negativen Test vorzeigen. Zugleich können ab diesem Freitag 50-Jährige eine dritte Covid-19-Impfung als Auffrischung erhalten. Bisher hatte die Altersgrenze für die dritte Impfdosis bei 60 Jahren gelegen. Mit den Auffrischungen soll die Immunität nach einer sechs Monate zurückliegenden Impfung wieder erhöht werden.


Kliniken verzeichnen mehr Delta-Fälle 

Die Krankenhäuser in Deutschland verzeichnen einen Anstieg von Corona-Patienten, die sich mit der Delta-Variante infiziert haben. "Die Neuaufnahmen auf Intensivstationen und auch die Hospitalisierungen insgesamt sind auf die Delta-Variante zurückzuführen", sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, der Funke-Mediengruppe. Allerdings bewegen sich die Zahlen nach Gaß' Worten derzeit auf einem deutlich niedrigeren Niveau als in den vorangegangenen Corona-Wellen. Bisher sei zudem "nicht feststellbar, dass die Delta-Variante zu schwereren Krankheitsverläufen führt, weder insgesamt noch bei bestimmten Altersgruppen". Auch sei in Altersgruppen, die besonders hohe Impfraten aufwiesen, "die Hospitalisierung deutlich zurückgegangen".


Bundesweite Corona-Inzidenz steigt auf über 30 

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist erneut gestiegen und liegt nun bei 30,1 (Vorwoche: 20,4). Wie das Robert Koch-Institut am Freitagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden binnen 24 Stunden 5.578 (3.448) Neuinfektionen sowie 19 (24) weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus verzeichnet.


FDA genehmigt dritte Impfung für bestimmte Patienten 

Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat Auffrischungsimpfungen für bestimmte Personen mit geschwächtem Immunsystem genehmigt. Dies ist wahrscheinlich der Auftakt zu Bemühungen um einen besseren Schutz gegen Varianten wie Delta. Die Behörde genehmigte die Verabreichung einer dritten Dosis des Boten-RNA-Impfstoffs Covid-19 von Pfizer und Biontech oder Moderna an immungeschwächte Personen, die eine Transplantation eines festen Organs erhalten haben, oder an Personen, bei denen ein Zustand diagnostiziert wurde, der als gleichwertiger Grad der Immunschwäche angesehen wird. Andere Personen, die vollständig geimpft sind, sind nach Einschätzung der Behörde ausreichend geschützt und benötigen zu diesem Zeitpunkt keine zusätzliche Dosis. Die Behörde prüft derzeit, ob in Zukunft eine zusätzliche Dosis erforderlich sein könnte.


Moderna-Studie: Impfstoff wirksam gegen Varianten 

Der Corona-Impfstoff des US-Biotechkonzern Moderna hat sich in einer Studie als wirksam gegen mehrere Varianten des Coronavirus erwiesen. Wie Moderna mitteilte, wurde gegen mehrere Varianten getestet, darunter Alpha, Beta, Gamma, Delta, Epsilon und Iota. Die Mehrheit der Patienten, die zwei Dosen des Moderna-Impfstoffs bekommen hatten, habe genügend Antikörper aufgewiesen, um das Virus zu neutralisieren. "Diese Daten belegen eine Wirksamkeit von 93 Prozent des Moderna-Impfstoffs nach sechs Monaten", sagte CEO Staphane Bancel.


Bericht: Erste Bundesländer melden ansteigende Nachfrage nach Corona-Impfungen 

Mehrere Bundesländer verzeichnen einem Bericht zufolge wieder eine steigende Nachfrage nach Corona-Impfungen. "Die Zahl der Impfungen hat seit dem Ende der Sommerferien deutlich angezogen", erklärte die Sozialbehörde in Hamburg nach Angaben des Redaktionsnetzwerks Deutschland mit. Besonders der Impfstoff der Firma Johnson & Johnson werde in Hamburg derzeit vermehrt nachgefragt - vermutlich, weil bei diesem Vakzin keine Zweitimpfung nötig ist, sagte der Sprecher der Sozialbehörde.


Intensivmediziner warnen bei Corona vor Wiegen in "falscher Sicherheit" 

Die Intensivmediziner in Deutschland warnen davor, sich angesichts der derzeit noch relativ niedrigen Corona-Patientenzahlen in Krankenhäusern "in falscher Sicherheit" zu wiegen. Im Moment seien zwar nur drei Prozent der Betten mit Covid-Patienten belegt, sagte der Präsident des Intensivmediziner-Verbands Divi, Gernot Marx, den Funke-Zeitungen. Aber es sei auch wieder ein leichter Anstieg der Corona-Fälle auf den Intensivstationen zu beobachten. Die Quote werde in den kommenden Wochen bei weiter steigenden Infektionszahlen vermutlich größer werden, sagte Marx voraus.


San Francisco führt Impfpflicht für Bars, Clubs und Theater ein 

Als erste Stadt in den USA wird San Francisco ab dem 20. August nur noch Menschen mit einer Impfung gegen das Coronavirus Zutritt zu bestimmten öffentlichen Orten gewähren. Die Möglichkeit, einen negativen Test vorzulegen, gebe es nicht, kündigte die Bürgermeisterin der kalifornischen Stadt, London Breed, am Donnerstag vor Journalisten an. Die Regelung gilt zunächst für Besucherinnen und Besucher von Bars, Restaurants, Nachtclubs, Theatern und anderen Veranstaltungsorten sowie Sportstudios.

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August 13, 2021 11:18 ET (15:18 GMT)