Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:

Die niederländische Regierung hebt die umstrittene nächtliche Ausgangssperre in der Corona-Pandemie am 28. April auf. Auch Cafés dürften dann von 12 bis 18 Uhr ihre Außenbereiche für maximal 50 Menschen wieder öffnen, teilte Ministerpräsident Mark Rutte am Dienstag mit. Auch dürfen die Niederländer dann zuhause zwei Besucher pro Tag statt nur einem wie bislang empfangen. Geschäfte dürfen Kunden wieder ohne Termin einlassen. Das am 23. Januar eingeführte nächtliche Ausgangsverbot, das erste seit dem Zweiten Weltkrieg, hatte zu den schlimmsten Ausschreitungen in den Niederlanden seit Jahrzehnten geführt. Hunderte Menschen wurden festgenommen.


EMA bleibt bei Empfehlung für Johnson&Johnson-Impfstoff 

Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hält an ihrer positiven Bewertung des Corona-Impfstoffs von Johnson & Johnson fest. Es gebe zwar "eine mögliche Verbindung" zwischen dem Vakzin und dem vereinzelten Auftreten von Blutgerinnseln, erklärte die in Amsterdam ansässige Behörde am Dienstag. Der Nutzen des Impfstoffes des US-Unternehmens überwiege aber die Risiken.


Weitere Länder verschärfen wegen Corona-Lage in Indien ihre Reisehinweise 

Angesichts der Corona-Lage in Indien verschärfen weitere Länder ihre Reisehinweise. "Selbst vollständig geimpfte Reisende sollten alle Reisen nach Indien vermeiden", teilte die US-Gesundheitsbehörde CDC am Dienstag mit. Auch Singapur entschied, dass Reisende aus Indien nun drei Wochen statt bisher zwei in Quarantäne müssen. Großbritannien hatte Indien bereits am Montag auf seine rote Liste mit Einreisebschränkungen gesetzt, und Hongkong verhängte ein zweiwöchiges Landeverbot für alle Flüge aus Indien.


Geimpfte Reiserückkehrer aus Risikogebieten müssen in Hessen nicht in Quarantäne 

Vollständig geimpfte Reiserückkehrer aus Corona-Risikogebieten müssen in Hessen nicht in eine zehntägige häusliche Quarantäne. Gilt ein Land laut Robert-Koch-Institut als Risikogebiet und nicht als Virusvariantengebiet, ist eine Quarantäne verfassungswidrig, wie das Verwaltungsgericht Frankfurt am Main in einem Eilverfahren laut Mitteilung vom Dienstag entschied. (Az.: 5 L 1071/21.F)


Giffey verspricht milliardenschweres Aufholprogramm für Kinder und Jugendliche 

Die Bundesregierung plant, mehr Geld zu investieren, um die Corona-Folgen für Kinder und Jugendliche abzufedern. Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) kündigte im ARD-Mittagsmagazin ein milliardenschweres Corona-Aufholprogramm an. "Es geht ja nicht nur darum, dass Bildungslücken wieder geschlossen werden müssen, Lernrückstände aufgeholt werden müssen, sondern auch, dass diese psychischen Belastungen, die in den Familien da sind, auch ein Stück weit abgefedert werden müssen", sagte sie. Pandemiebedingte Nachteile und Rückstände sollten unter anderem durch mehr Geld für frühkindliche Bildung, Schulsozialarbeit, aber auch Ferienfreizeiten ausgeglichen werden, sagte Giffey.


Zahl der Covid-Patienten auf Intensivstationen erreicht fast 5.000 

Die Zahl der Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen in Deutschland hat fast die Marke von 5.000 erreicht. Laut dem Divi-Intensivregister wurden am Dienstag insgesamt 4.949 schwer kranke Corona-Patienten in deutschen Krankenhäusern behandelt. Zuletzt hatte es solch eine Auslastung der Intensivkapazitäten Mitte Januar gegeben.


EU-Kommissar: Bis Juli Impfstoff für 70 Prozent der Erwachsenen 

Die EU dürfte nach Einschätzung von Binnenmarktkommissar Thierry Breton bis zum Sommer genug Impfstoff für den Großteil der Bevölkerung haben: "Wir werden bis Mitte Juli genug Dosen haben, um 70 Prozent der erwachsenen Bevölkerung in der Europäischen Union zu impfen", sagte er der französischen Zeitung Le Figaro. "Im Laufe des Monats Juli werden wir sehr wahrscheinlich Großbritannien einholen." Breton ließ offen, ob er Dosen für eine Erst- oder auch Zweitimpfung meint. In der EU haben derzeit im Schnitt gut 20 Prozent der Erwachsenen eine erste Impfdosis erhalten. In den USA haben bereits die Hälfte der Erwachsenen mindestens eine Corona-Impfdosis erhalten.


EU liefert 651.000 Impfdosen an Länder auf dem Westbalkan 

Die EU liefert in den kommenden Monaten 651.000 Impfdosen an sechs Partnerländer des westlichen Balkans. Der Impfstoff des Herstellers Biontech/Pfizer werde mit EU-Mitteln finanziert und zwischen Mai und Ende August geliefert, erklärte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen auf Twitter. Die EU zeige damit, dass sie "im Kampf gegen die Pandemie zu ihren Nachbarn und Partnern" in der Region stehe. Koordiniert werden die EU-Impfstofflieferungen durch Österreich. Außenminister Alexander Schallenberg erklärte laut EU-Kommission, es dürfe keine "weißen Flecken" bei Impfungen geben. Denn diese stellten eine Gefahr für alle dar. Laut von der Leyen gehen von den 651.000 Impfdosen 214.000 an Bosnien-Herzegowina, 145.000 an Albanien und 119.000 an Nordmazedonien. Das Kosovo erhält 95.000, Montenegro 42.000 und Serbien 36.000.


Jeder Fünfte in Deutschland hat erste Impfung 

Jeder Fünfte in Deutschland ist bereits zum ersten Mal gegen das Coronavirus geimpft worden. Knapp 16,8 Millionen Menschen erhielten bis Montag die Erstimpfung, was einer Quote von 20,2 Prozent entsprach, wie aus aktuellen Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorging. Die Erst- und Zweiimpfung erhielten bisher fast 5,6 Millionen Menschen. Damit sind 6,7 Prozent vollständig geimpft. Insgesamt wurden in Deutschland rund 22,4 Millionen Impfdosen verabreicht. Das Bundesgesundheitsministerium rechnet damit, dass die Impfungen im zweiten Quartal weiter Fahrt aufnehmen, weil mehr Impfstoff geliefert wird und auch die Hausärzte in größerem Umfang mit einsteigen. Die Betriebsärzte sollen dann laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ab Juni regelhaft mitimpfen.


IW: Bundesbürger gaben im Corona-Jahr 2020 im Schnitt 1.250 Euro weniger aus 

Im Corona-Jahr 2020 haben die Bundesbürger im Durchschnitt mindestens 1.250 Euro weniger ausgegeben als im Jahr vor der Krise. Vor allem Dienstleistungen wurden viel weniger in Anspruch genommen, berichtet das Institut der deutschen Wirtschaft (IW). In der Summe entspricht der Rückgang 116 Milliarden Euro. Wäre der Konsum so stark gewachsen wie von 2010 bis 2019 - um jährlich 1,5 Prozent -, würde der Verlust 2020 sogar insgesamt 147 Milliarden Euro oder 1.750 Euro je Bundesbürger betragen. Inzwischen beurteilen die Konsumenten ihre finanzielle Situation zwar wieder besser, sind aber trotzdem noch nicht in Kauflaune. Der Index des Verbrauchervertrauens, der von The Conference Board (TBC) und dem IW quartalsweise veröffentlicht wird, steigt leicht, erreicht nicht das Vorkrisenniveau.


Bund verlangt bei Corona-Hilfen mehr Tempo der Länder 

Der Bund verlangt bei Corona-Hilfen mehr Tempo der Länder. Vor allem Berlin und Hamburg hinken mit Auszahlung hinterher, berichtet die Wirtschaftswoche. Zwar seien sowohl bei der November- wie der Dezemberhilfe mittlerweile länderübergreifend zwischen 93 und 97 Prozent aller Anträge ausgezahlt. Bezogen auf das finanzielle Volumen allerdings gibt es zwischen einzelnen Bundesländern große Spannen: Bei der Dezemberhilfe wurden vom Land Berlin erst 61 Prozent der beantragten Mittel ausgezahlt, im Saarland hingegen fast 94 Prozent. Bei der Novemberhilfe wiederum reicht die Auszahlungsquote nach Antragsvolumen von 76 Prozent in Hamburg bis zu 95 Prozent in Thüringen. Gerade die noch ausstehenden Anträge stünden also für große Summen. "Einige warten noch immer auf die vollständige Auszahlung der November- und Dezemberhilfe durch die Länder. Daher appelliere ich an die Länder den Fokus auf diese Anträge zu richten", sagte Ulrich Nußbaum, Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, der Wirtschaftswoche.


Lehrerverband: Grenzwert für Schulschließungen weiterhin zu hoch 

Der Deutsche Lehrerverband hält den im neuen Infektionsschutzgesetz vorgesehenen Grenzwert für Schulschließungen weiterhin für zu hoch. Es sei zwar ein Fortschritt, das nach Überarbeitungen nun ein Corona-Inzidenzwert von 165 als Grenze für ein Ende des Präsenzunterrichts vorgesehen sei, "doch auch eine Inzidenz von 165 ist noch deutlich zu hoch", sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger der Funke Mediengruppe.


Rund 9.600 Corona-Neuinfektionen in Deutschland 

In Deutschland sind innerhalb eines Tages 9.609 (Vorwoche: 10.810) Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, wurden zudem 297 (294) weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sank leicht auf 162,4. Am Vortag hatte sie bei 165,3 gelegen. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Fälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie liegt nach Angaben des RKI mittlerweile bei 3.163.308. Die Zahl der insgesamt registrierten Todesfälle stieg auf 80.303.

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April 20, 2021 16:33 ET (20:33 GMT)