Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Landeschef Hans befürwortet 3G für Bahn und Flugzeuge 

Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) hat Überlegungen der Bundesregierung begrüßt, nur noch Geimpfte, Genesene oder Getestete in Bahnen und Flugzeuge einsteigen zu lassen. "Im Moment gibt es noch zu viele Ungeimpfte. Wenn im Herbst die vierte Welle durchschlägt, ist es umso wichtiger, die 3G-Regeln in Flug und Bahn anzuwenden", sagte Hans der Rheinischen Post. Daher halte er die Idee "grundsätzlich für richtig und vernünftig". Es sei gut, dass sich die Bundesregierung rechtzeitig vor Beginn der kalten Jahreszeit darüber Gedanken mache. "Kinder sollten allerdings davon ausgenommen sein." Die Kontrolle von 3G könne automatisch mit der Kontrolle des Tickets erfolgen.


Regierung prüft 3G-Regel für Bahn und Inlandsflüge 

Die Bundesregierung prüft die Anwendung der sogenannten 3G-Regel auch in der Bahn und in Flugzeugen. Dann könnten künftig nur noch Geimpfte, Genesene oder Getestete Fernzüge oder Inlandsflüge nutzen. "Wir haben sehr stark steigende Fallzahlen, und deswegen ist es richtig zu prüfen, was helfen kann, diesen Anstieg der Fallzahlen zu dämpfen und möglichst zu stoppen", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert. "Die Bundesregierung prüft, ob diese 3G-Regeln in Fernzügen angewendet werden können." Dabei sei das Beispiel Frankreichs interessant, wo eine entsprechende Regelung bereits gelte. Das Verkehrsministerium will lait einem Sprecher "die Prüfaufträge ordnungsgemäß abarbeiten". Er verwies aber auch auf Unterschiede zwischen den Bahnsystemen.


Ganz Spanien ab Sonntag nicht mehr Hochrisikogebiet 

Ganz Spanien gilt ab Sonntag nicht mehr Corona-Hochrisikogebiet. Das teilte das Robert-Koch-Institut mit. Vergangene Woche hatte es bereits eine Entwarnung für Teile Spaniens gegeben. Auch der Großraum Lissabon in Portugal wird nach den neuen Einstufungen vom Freitag ab Sonntag nicht mehr als Hochrisikogebiet eingestuft, dies gilt auch für Chile. Neu als Hochrisikogebiet gilt dagegen ab Sonntag Jamaika. Einreisende aus Hochrisikogebieten müssen in Deutschland für zehn Tage in Quarantäne. Geimpfte und Genesene können die Quarantäne aber abwenden, wenn sie bereits vor ihrer Einreise einen Genesenen- oder Impfnachweis an die deutschen Behörden übermitteln. Bei nachträglicher Einreichung eines Genesenen- oder Impfnachweises oder eines Negativtests kann die Quarantäne verkürzt werden.


Dänemark hebt zum 10. September alle Beschränkungen auf 

Dänemark hebt zum 10. September alle Corona-Einschränkungen auf. Aufgrund der hohen Impfrate sei die Epidemie unter Kontrolle und gelte nun nicht mehr als Bedrohung für die Gesellschaft, erklärte Gesundheitsminister Magnus Heunicke. Allerdings sei die Epidemie noch nicht vollständig überwunden, und seine Regierung werde rasch handeln, sollte sie erneut die "wesentlichen Bereiche" des gesellschaftlichen Zusammenlebens bedrohen, erklärte er weiter. Mehr als 70 Prozent der 5,8 Millionen Einwohner Dänemarks sind inzwischen vollständig geimpft, und mit der Einführung des Corona-Passes im April begann das Land, seine Corona-Beschränkungen schrittweise wieder zu lockern. Inzwischen gibt es keine Maskenpflicht mehr und auch Abstandsregeln wurden weitgehend aufgehoben.


Brinkhaus erwägt Ausschluss von Impfverweigerern aus sensiblen Berufen 

Der Chef der Unions-Bundestagsfraktion, Ralph Brinkhaus, hat den Druck auf Impfunwillige im Erziehungs- oder Pflegebereich erhöht. "Wir haben uns immer dagegen ausgesprochen", sagte er dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel auf die Frage nach einer Impfpflicht. "Aber wir müssen uns die sensitiven Bereiche ansehen." Der CDU-Politiker sagte den Angaben zufolge: "Wenn sich jemand Sorgen macht, weil sich eine Kita-Erzieherin nicht impfen lässt, nehme ich das sehr ernst." Man könne "niemanden zwingen, sich impfen zu lassen", so Brinkhaus. "Aber wenn in der Hochansteckungsphase im Herbst ungeimpfte Menschen in sensitiven Bereichen arbeiten, sollte man sie vielleicht woanders einsetzen."


Neuseeland verlängert landesweiten Corona-Lockdown bis 31. August 

Angesichts der anhaltenden Ausbreitung des Coronavirus in Neuseeland hat Regierungschefin Jacinda Ardern den seit 17. August geltenden landesweiten Lockdown bis zum Monatsende verlängert. Blieben die Menschen weiterhin zu Hause, könnte der Ausbruch bald seinen Höhepunkt erreicht haben, sagte Ardern am Freitag. Für die besonders betroffene Metropole Auckland und die benachbarte Region Northland würden die strikten Beschränkungen anschließend noch mindestens zwei weitere Wochen aufrechterhalten. Vergangene Woche war in Auckland erstmals nach einem halben Jahr ohne eine inländische Corona-Ansteckung im Land eine Infektion mit der hochansteckenden Delta-Variante nachgewiesen worden. Der Fall wuchs sich zu Neuseelands größtem Infektionsherd seit Beginn der Pandemie aus.


Kfz-Versicherungen 6 Prozent günstiger als vor Corona 

Kfz-Versicherungen sind günstiger als vor der Coronavirus-Pandemie. Nach Erkenntnissen des Vergleichsportals Check24 zahlen die Verbraucher aktuell dafür 6 Prozent weniger als im August 2019. Bereits im Juli 2021 habe der durchschnittliche Beitrag für eine Kfz-Versicherung knapp 7 Prozent unter dem entsprechenden Wert von 2019 gelegen. Die Beiträge seien damit sogar etwas günstiger als 2020. Ein möglicher Grund für das niedrigere Preisniveau seien Nachwirkungen aus den Maßnahmen gegen die Corona-Krise. Aufgrund der Ausgangs- und Reisebeschränkungen sei das allgemeine Verkehrsaufkommen und damit die Unfallhäufigkeit zurückgegangen. Die Gewinne der Versicherer durch weniger regulierte Schäden könnten sich positiv auf die Versicherungsbeiträge ausgewirkt haben.


Ifo-Institut: Homeoffice weniger stark genutzt 

Der Anteil der Beschäftigten im Homeoffice ist laut Ifo-Institut leicht gesunken. Der Anteil fiel im August von 25,5 auf 23,8 Prozent der Beschäftigten, die zumindest teilweise im Homeoffice arbeiteten. "Die Impfzahlen steigen, immer mehr Angestellte gehen wieder ins Büro. Im August ist der Rückgang allerdings weniger stark als in den Vormonaten", sagte Ifo-Industrieökonom Oliver Falck. "Das deutet darauf hin, dass sich die Quote auf einem Niveau höher als vor Corona stabilisieren dürfte." Bei den Dienstleistern sank die Quote von 35,4 auf 33,4 Prozent, in der Industrie von 18,1 auf 16,4 Prozent und in der Pharmaherstellung von 35,8 auf 15,7 Prozent.


Studie: Jeder zweite Corona-Krankenhauspatient nach einem Jahr mit Langzeitfolgen 

Auch ein Jahr nach ihrer Erkrankung leiden einer Studie zufolge rund die Hälfte der wegen einer Corona-Infektion ins Krankenhaus eingelieferten Patienten noch an Langzeitfolgen. Die Autoren der chinesischen Studie, die in der Fachzeitschrift "The Lancet" erschien, forderten daher eine bessere Berücksichtigung der Langzeitfolgen der Krankheit. Einer von drei Patienten sei auch nach einem Jahr noch kurzatmig. Bei Patienten, die mit einem schweren Verlauf der Erkrankung auf einer Intensivstation lagen, sei der Anteil der Menschen mit Langzeitfolgen der Studie zufolge noch höher. Die Forscher nutzten die Krankenakten von fast 1.300 Patienten, die zwischen Januar und Mai 2020 in einem Krankenhaus in der chinesischen Stadt Wuhan behandelt wurden, wo das Virus zuerst entdeckt wurde.


Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 70,3 

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen ist erneut gestiegen und liegt nun bei 70,3 (Vorwoche: 48,8). Bundesweit wurden binnen 24 Stunden 12.029 (9.280) Neuinfektionen registriert, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Freitagmorgen meldete. Die Zahl der Todesfälle in diesem Zeitraum lag bei 14 (13). Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche an. Der Wert steigt in Deutschland seit Wochen wieder stetig an.

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August 27, 2021 08:29 ET (12:29 GMT)