Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:

Die Zahl der weltweiten Corona-Toten hat eine weitere symbolische Marke durchbrochen. Mehr als zwei Millionen Menschen starben nach einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP mittlerweile an dem Virus. Zuletzt hatten deutlich ansteckendere Mutationen des Virus Sorgen vor einer noch schnelleren Ausbreitung der Pandemie hervorgerufen.


Bund und Länder planen angeblich nächtliche Ausgangssperre 

Bund und Länder wollen einem Bericht des Wirtschaftsmagazins Business Insider zufolge zur Vermeidung einer Ausbreitung mutierter Coronaviren bundesweit eine nächtliche Ausgangssperre einführen. Offen sei lediglich noch, von wann bis wann eine solche Ausgangssperre gelten und ob sie erst ab einer bestimmten Inzidenz in Kraft treten solle, berichtete das Magazin unter Berufung auf Angaben aus Regierungskreisen. Grundsätzlich hätten die Länder der Maßnahme zugestimmt. Zudem sei eine Vorgabe im Gespräch, wonach beim Einkaufen und im öffentlichen Nahverkehr nur noch die qualitativ hochwertigeren FFP2-Masken getragen werden dürfen, gegebenenfalls aber auch die einfacheren OP-Masken. Für Betriebe und Verwaltungen solle es "eine Art Home-Office-Pflicht light" geben, hieß es in dem Bericht weiter.


Maas fordert mehr Freiheiten für Corona-Geimpfte 

Als erster Minister aus der Bundesregierung fordert Heiko Maas (SPD), dass Menschen nach der Corona-Impfung wieder ihre Grundrechte zurückerhalten sollen und ihnen damit früher als dem Rest der Bevölkerung ein Besuch im Restaurant oder Kino erlaubt wäre. "Geimpfte sollten wieder ihre Grundrechte ausüben dürfen", sagte Maas der Bild am Sonntag. Damit stellt sich der Außenminister gegen das Kabinett von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und seine eigene Partei, die mehr Freiheiten für Geimpfte bislang abgelehnt haben. Maas nannte die bislang geführte Debatte "irreführend". Seine Begründung: "Es geht nicht um Privilegien, sondern um die Ausübung von Grundrechten von Geimpften."


RKI: Knapp 14.000 Corona-Neuinfektionen und 445 Tote 

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) knapp 14.000 Corona-Neuinfektionen und 445 weitere Todesopfer gemeldet. Wie das RKI am Sonntagmorgen mitteilte, stieg die Zahl der Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus binnen 24 Stunden um 13.882 auf 2.033.518 Fälle. Die Zahl der Corona-Toten stieg auf insgesamt nun 46.419 Fälle. Am Wochenende fallen die Zahlen in der Regeln niedriger aus, da nicht alle Gesundheitsämter ihre Zahlen an das RKI melden und auch weniger Tests vorgenommen und ausgewertet werden. Die Sieben-Tage-Inzidenz betrug 136 Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohner. Ziel der Bundesregierung ist es, die Inzidenz auf unter 50 zu drücken.


Städte- und Gemeindebund warnt vor "Mega-Lockdown" 

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hat vor überzogenen Corona-Maßnahmen gewarnt. Zwar sei eine Verlängerung des Lockdowns angesichts der Infektionslage notwendig, sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Der geforderte "Mega-Lockdown" sei allerdings "keine Lösung und könnte die unverzichtbare Akzeptanz der Menschen für die zahlreichen Maßnahmen gefährden". Landsberg betonte: "Da der Lockdown nun schon Wochen anhält, sollte man sich nicht für eine generelle Schließung von Schulen und Kitas entscheiden, sondern zumindest eine Notbetreuung sicherstellen."


Bayer will Bemühungen für Impfstoffproduktion verstärken 

Angesichts der akuten Impfstoffknappheit in Deutschland und anderen Ländern bei der Bekämpfung der Pandemie hat der Bayer-Konzern weitere Unterstützung signalisiert. "Wir sind bereit, dafür alle Hebel in Bewegung zu setzen", sagte Bayer-Chef Werner Baumann im Gespräch mit der Welt am Sonntag. "Es geht dabei nicht primär um finanzielle Überlegungen, sondern darum, den Impfstoff so schnell wie möglich verfügbar zu machen." Anfang Januar hatte Bayer bereits eine gemeinsame Vertriebs- und Entwicklungsallianz mit dem Tübinger Impfstoffhersteller Curevac verkündet. Eine Ausweitung der Kooperation auch auf die Impfstoffproduktion werde "intensiv geprüft", sagte Baumann.


Zahl der Corona-Impfungen überschreitet Millionengrenze 

Die Zahl der Corona-Schutzimpfungen in Deutschland hat die Schwelle von einer Million überschritten. Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldete am Samstagmittag eine Gesamtzahl von 1.048.160 Impfungen, 79.759 mehr als am Vortag. Die Impfquote stieg damit auf 1,26 Prozent. Bislang wurde fast ausschließlich die erste von zwei Impfdosen gespritzt. Am Freitag hatten erstmals einige Menschen in einem Pflegeheim in Halberstadt in Sachsen-Anhalt auch die zweite Dosis erhalten. Da die Impfkampagne vor rund drei Wochen begonnen hatte, dürfte die Zahl der Komplettimpfungen in den kommenden Tagen deutlich zunehmen.


Montgomery für Bußgelder zur Durchsetzung von mehr Homeoffice 

Bei der Bekämpfung von Covid-19 dürfen nach Ansicht von Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery auch Strafzahlungen für Unternehmen kein Tabu sein, wenn diese sich der Möglichkeit einer verstärkten Nutzung von Homeoffice verweigern. "Wenn Betriebe zu Infektionsherden werden und dadurch gesellschaftliche Kosten entstehen, obwohl das durch mehr Homeoffice im Unternehmen vermeidbar wäre, dann sind auch Bußgelder für Firmen geboten", sagte Montgomery der Saarbrücker Zeitung. Trotz Lockdown gebe es immer noch zu viele persönliche Kontakte und zu viel Mobilität, erläuterte Montgomery. Für den beruflichen Bereich heiße das, "alles, was irgend geht, ins Homeoffice zu verlagern".


Riesige Impfkampagne in Indien gestartet 

In Indien mit seinen 1,3 Milliarden Einwohnern ist am eine Mega-Impfkampagne gegen das Coronavirus angelaufen. In 3.000 Impfzentren sollten allein am ersten Tag rund 300.000 Menschen geimpft werden, beteiligte Krankenhäuser waren mit Blumen und Luftballons geschmückt. Als erstes sollen in dem Schwellenland 30 Millionen Mitarbeiter im Gesundheitswesen und aus anderen Risikobereichen geimpft werden. Danach folgen bis Juli rund 270 Millionen Menschen über 50 Jahren und Risikopatienten. Premierminister Narendra Modi sagte in einem Video zum Impfstart, normalerweise dauere es viele Jahre, um einen Impfstoff zu entwickeln. Nun seien in Indien binnen kurzer Zeit sogar zwei Vakzine verfügbar.


Biden kündigt "tausende" neue Impfzentren an 

Im Kampf gegen die Corona-Pandemie hat der künftige US-Präsident Joe Biden die Einrichtung "tausender" Impfzentren im ganzen Land versprochen. Seine Regierung werde die Bundesressourcen für kommunale Impfzentren und mobile Gesundheitskliniken aufstocken, um die Impfkampagne zu beschleunigen, kündigte Biden in seiner Heimatstadt Wilmington an. Sein Plan sieht außerdem die Finanzierung von 100.000 Mitarbeitern des öffentlichen Gesundheitswesens für die Impf-Aufklärung und Kontaktverfolgung vor. Biden hatte zuvor erklärt, er wolle, dass 100 Millionen US-Bürger in den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit geimpft werden - was eine drastische Steigerung gegenüber dem derzeitigen Tempo wäre.


Biontech: Impfstoff-Lieferungen für Europa schon ab 25. Januar wieder planmäßig 

Das Mainzer Unternehmen Biontech hat nach der Ankündigung wochenlanger Lieferverzögerungen bei den Corona-Impfdosen für Europa durch seinen Partner Pfizer eine schnellere Normalisierung der Lieferungen zugesichert. "Ab der Woche vom 25. Januar werden wir wieder zum ursprünglichen Zeitplan für die Lieferungen zurückkehren", erklärte Biontech in Mainz. Nachdem dann zunächst 100 Prozent der Europa zugesicherten Impfdosen geliefert werden könnten, würden die Auslieferungen ab dem 15. Februar sogar gesteigert.

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January 17, 2021 12:02 ET (17:02 GMT)