Lissabon/Berlin (Reuters) - Die Bundesregierung strebt im Umgang mit der Corona-Welle in China ein einheitliches Vorgehen der Europäischen Union an.

Eine gemeinsame Antwort sei wichtig, sagte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock bei einem Besuch in Lissabon am Mittwoch. Die gegenwärtige Lage in China müsse sehr ernst genommen werden. Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums in Berlin sagte, es sei wichtig, neue Virus-Varianten frühzeitig zu erkennen. Erforderlich sei ein entsprechendes Virus-Varianten-Monitoring. Am Frankfurter Flughafen würden bereits Abwässer von aus China gelandeten Maschinen diesbezüglich untersucht.

In Brüssel wollten Vertreter der 27 EU-Staaten am Nachmittag über das weitere Vorgehen beraten. Einige Mitgliedstaaten wie Frankreich, Italien und Spanien haben für Einreisende aus der Volksrepublik bereits Pflichttests eingeführt. In Deutschland ist das bislang nicht der Fall. Nach Angaben der EU-Kommission vom Dienstag favorisiert mittlerweile eine Mehrheit der Mitgliedstaaten Pflichttests für Reisende in die EU vor dem Abflug in China. Die Regierung in Peking hatte Anfang Dezember unter dem Druck von Protesten und einer schwächelnden Wirtschaft eine abrupte Abkehr von ihrer strikten Null-Covid-Politik verkündet. Seitdem rollt eine Corona-Welle durch das Land mit rund 1,4 Milliarden Bewohnern.

(Bericht von Rachel More, Holger Hansen, Miranda Murray, Alexander Ratz; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)