Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Deutschen haben nach Erkenntnissen der Bundesbank im vergangenen Jahr die Hälfte aller Transaktionen mit Banknoten und Münzen bezahlt. Wie die Bundesbank im Rahmen ihrer aktuellen Studie zum Zahlungsverhalten mitteilte, hat aber die Verbreitung von bargeldlosen Bezahlverfahren weiter zugenommen, während zugleich die Zahl der EC-Automaten sank. Viele Deutsche würden gerne auch künftig wie bisher Bargeld verwenden, rechnen aber mit einer schlechteren Verfügbarkeit.

"Eine Mehrheit der Menschen wünscht sich, dass Bargeld auch in Zukunft wie bisher genutzt werden kann", sagte der im Vorstand der Bundesbank für den Zahlungsverkehr zuständige Burkhard Balz bei der Vorstellung der Studie. Laut der Mitteilung hatten 63 Prozent der Befragten angegeben, in 15 Jahren Bargeld im bisherigen Umfang nutzen zu wollen. Aber nur 39 Prozent rechneten damit, dass es auch so kommt.

Im Jahr 2023 wickelten die Deutschen 51 (2021: 58) Prozent ihrer Transaktionen in bar ab, gemessen am Umsatz waren es 26 (30) Prozent. Der Anteil von Debit-Karten nahm auf 27 (22) Prozent zu, umsatzmäßig war die Debitkarte mit 32 (30) Prozent vorn. Den stärksten Zuwachs (von 2 auf 6 Prozent) verzeichneten mobile Bezahlverfahren. Kreditkarten wurden bei 6 (6) Prozent der Transaktionen eingesetzt, umsatzmäßig waren es 10 (11) Prozent. Internetbezahlverfahren kamen auf 3 (5) beziehungsweise 6 (8) Prozent Anteil.

Auf die Frage: "Welche Zahlungsmethode würden Sie bevorzugen, wenn Ihnen in einem Geschäft verschiedene angeboten werden?", wählten 28 (30) Prozent der 5.700 Befragten Bargeld. 44 (41) Prozent würden eine unbare Zahlung bevorzugen, davon 73 (82) Prozent die Debitkarte, 14 (7) Prozent mobile Bezahlverfahren und 13 (10) Prozent Kreditkarte.

Der Zugang zu Bargeld hat sich insgesamt verschlechtert. 15 (6) Prozent der befragten Personen fanden den Zugang "ziemlich schwierig" beziehungsweise "sehr schwierig" und 85 (93) Prozent "ziemlich einfach" oder "sehr einfach". Die Zahl der Geldautomaten sank von 57.000 Ende 2020 auf 51.000 am Ende des zweiten Quartals 2023.

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July 01, 2024 07:14 ET (11:14 GMT)