LONDON (dpa-AFX) - Die Wirtschaft Großbritanniens ist im November vor dem Hintergrund des erneuten Lockdowns zur Eindämmung Corona-Pandmie geschrumpft. Im Monatsvergleich sei die Wirtschaftsleistung um 2,6 Prozent gesunken, teilte das Statistikamt ONS am Freitag in London mit. Analysten waren von einem noch stärkeren Rückschlag ausgegangen. Sie hatten für November im Schnitt mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 4,6 Prozent gerechnet.

Im Oktober war die britische Wirtschaft indes besser in das Schlussquartal 2020 gestartet als zunächst gedacht. Das Statistikamt meldete im Monatsvergleich einen Anstieg der Wirtschaftsleistung um revidiert 0,6 Prozent (zuvor 0,4 Prozent). In Großbritannien werden auch monatliche Daten zur Wirtschaftsleistung veröffentlicht. Im internationalen Vergleich ist das eher unüblich. In Deutschland beispielsweise werden diese Daten nur quartalsweise vorgelegt.

Außerdem meldete das britische Statistikamt einen leichten Rückgang der Industrieproduktion im November. Diese sei im Monatsvergleich um 0,1 Prozent gesunken. Analysten wurden von der Entwicklung überrascht. Sie hatten im Schnitt einen Zuwachs um 0,5 Prozent erwartet. Damit ist die britische Industrieproduktion erstmals seit dem Corona-Einbruch im Frühjahr wieder geschrumpft.

Wir stark der Corona-Einbruch im Frühjahr noch nachwirkt zeigt der Jahresvergleich. Im Oktober lag das Volumen der Industrieproduktion um 4,7 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor.

Im zweiten Quartal war die britische Wirtschaftsleistung wegen der harten Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie um 18,8 Prozent im Quartalsvergleich eingebrochen. Im dritten Quartal hatte es eine starke Erholung mit einem Wachstum um 16,0 Prozent gegeben./jkr/mis